Ein Wormser in Spanien
Der Ironman in Barcelona gehört zu den beliebtesten Triathlons in Europa. Mit dem Schwimmen im Mittelmeer vor dem Strand von Calella, flachen Lauf- und Radstrecken und angenehmen Temperaturen sind schnelle Zeiten garantiert. Um sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen und ganz nebenbei noch die Stadt zu erleben, reiste der Poseidon-Triathlet Richter schon mehrere Tage mit seiner Ehefrau an. Wie Richter erklärt, sei es von Vorteil, für die Besonderheiten im Umgang mit dem Schwimmen im Mittelmeer bereits vorab Erfahrungen zu sammeln. Grundsätzlich sind die Wassertemperaturen angenehm, jedoch muss mit rauer und windiger See gerechnet werden. Bei einer Wassertemperatur von 24,5 Grad ist zumindest das Tragen eines Neoprenanzuges erlaubt. Was bleibt, ist der Salzgeschmack während der ganzen Schwimmeinheit – sicherlich nicht jedermanns Sache. Los ging es am frühen Sonntagmorgen um 4.45 Uhr. Nach einem kleinen Fußmarsch zum Wettkampfort, wo bereits das Bike wartete, hieß es erstmal, die Ausrüstung zu checken. Nach erfolgreicher Kontrolle der Trinkflaschen, Bordcomputercheck, dem Einsetzen der Batterie für die Schaltung und anschließender Prüfung der Funktionsfähigkeit der Schaltung sowie dem Aufpumpen der Reifen ging es weiter zum Schwimmstart. Über 3.000 Triathleten warteten voller Spannung auf ihren Start. Darunter 1.000 Athleten, die zum ersten Mal eine Langdistanz angehen wollten. Das Wetter entsprach leider nicht Richters Vorstellungen – er wäre gerne in den Sonnenaufgang geschwommen – aber daraus wurde nichts. Darüber hinaus begegnete ihm das Meer mit einem eher welligen Seegang. Trotz dieser Bedingungen schaffte Richter eine Schwimmzeit von 1 Stunde und 22 Minuten für die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke. Für ihn eine Topleistung, fast wie zu Hause im Silbersee, nur eben mit Wellengang.
Gegenwind und schwere Beine
Flott wechselte der Sportler anschließend aufs Bike. Beim Radfahren auf der 180 Kilometer langen Radstrecke kämpfte Richter zunächst mit Gegenwind, ehe der Rückenwind ihm Auftrieb gab und die 5-Kilometer-Abschnitte immer schneller gefahren wurden. Nach einer Radzeit von 7 Stunden und 17 Minuten erfolgte der Wechsel auf die Laufstrecke. Am Anfang der Marathon-Laufstrecke lief es im wahrsten Sinne des Wortes für den Triathleten gut. Doch je länger die Strecke wurde, fühlten sich Richters Beine immer schwerer an. Zudem kam es zu technischen Schwierigkeiten. So hatte Richters Uhr nach jeder Laufpause die Zeit neu gestartet, wodurch er sich nur noch auf die Gesamtzeit verlassen konnte. Mit einer Endzeit von 14 Stunden, 27 Minuten und 39 Sekunden überschritt Richter schließlich die Ziellinie beim Ironman Barcelona. Damit erreichte er den 12. Platz in der Altersklasse 65 bis 69.
