Von Marcus Diehl › Pünktlich zum Start des Halbmarathons setzte der Regen ein. Für den einen zu heftig, für den anderen genau richtig. Weitere sehnten sich nach dem heißen Wetter der letzten Tage und andere waren froh, dass die Temperaturen gefallen sind. Auf jeden Fall nahmen die über 2.000 gemeldeten Teilnehmer aus 36 Ländern in den verschiedenen Strecken frohen Mutes ihr persönliches Ziel in Angriff.
Es war alles bestens vorbereitet vom Organisation-Team um Chef Dieter Holz. „Unsere Streckenposten und die vielen Helfer taten mir dann schon leid. Als es am Anfang nur nieselte, dachte ich noch super für die Läuferinnen und Läufer, beim Starkregen aber nicht mehr.“ Samstags beim Bambini-Lauf noch eine große Hitze, am Sonntagmorgen der Temperatursturz. Vom Schülerlauf, 5 km Strecke Frauen oder Ü60, 10 km Walker, 10 km oder Halbmarathon für jeden war etwas dabei. Das Rheinufer stellte den entsprechenden Rahmen.
An fehlender Unterstützung von Familien, Freunden oder Arbeitskollegen konnte auch nicht gesprochen werden. Jeder hatte seine gesteckten Ziele. Es geht nicht um Platzierungen. Nein, die Strecke zu bewältigen, am besten mit neuer persönlicher Bestzeit. Das ist für den Großteil der Teilnehmer der Ansporn. Ganz dem Motto „Jeder ist ein Gewinner“. Die meisten gehen schon seit Jahren an den Start und kommen immer wieder gerne nach Worms.
Der Nibelungenlauf hat sein Stammpublikum. Der Zuspruch hat wieder das hohe Niveau wie vor Corona. Damit ist das Limit erreicht, noch mehr Sportler sind nicht mehr machbar. Da geht es nur um die Vorbereitung. Dieter Holz: „Die letzten vier Tage sind die härtesten. Die Taschen müssen gepackt werden. Viele Dinge prassen auf einen ein. Ohne die Familie und den ehrenamtlichen Helfern wäre das alles nicht zu packen. Erfreulich, dass sich in den letzten Wochen viele gemeldet haben, einfach um zu helfen und mit anzupacken.“
Immer einen lockeren Spruch auf den Lippen hatte Moderator Veit Berthold. Er sorgte dafür, dass jeder Sportler seine Anerkennung bekam und animierte das Publikum zu Beifallstürmen. Zusammen mit Sportdezernent Timo Horst schickte er alle Teilnehmer auf die Strecke.
Beim 10-km-Lauf konnte Julia Kömel ihren Titel vom letzten Jahr verteidigen. Dabei konnte die Läuferin vom 1. FC Kaiserslautern ihre Siegeszeit um eine halbe Minute noch einmal steigern. Bei den Herren holte sich Selama Tesfamariam vom Laufteam TV Alzey die Krone.
Beim Halbmarathon gibt es neue Sieger. Der Niederländer Gert-Jan Wetzelaer konnte diesmal nicht an seine Bestzeiten heranreichen; gehandicapt durch eine Verletzung in der Vorbereitung wurde er nur Sechster in der Endabrechnung. Gewinner wurde Sören Otten vom Laufteam Bayern.
Bei den Frauen siegte Susanne Kömmlinger. Der Titel im 5-km-Frauenlauf holte sich Rebecca Keller von der TG Worms.
Dass Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Behinderungen dabei sein dürfen, ist schon seit Jahren ebenfalls ein fester Bestandteil. Insgesamt 25 nahmen teil. Andreas Nowak von der Lebenshilfe Worms war dabei als Erster im Ziel.
Viele Vereine, Schulen und Firmen nutzen das Event für interne Unternehmungen. Dabei wird in der Vorbereitung schon zusammen trainiert und die Gemeinschaft gefördert. Es werden auch Teamwertungen beim Nibelungenlauf herangezogen.
Bei den Schülern zeigte die TG Worms Hockey, dass sie nicht nur mit dem Hockeyschläger umgehen können, sondern auch in der Ausdauer auf einem hohen Standard sich befinden. Sie gewannen vor der Karmeliter Realschule Plus und dem Gauß-Gymnasium. Die Teamwertung im 10-km-Lauf holte sich die Firma Renolit, vor der LLG Wonnegau und Poseidon Worms.
Nach dem Nibelungenlauf ist vor dem Nibelungenlauf. Nach ein paar Tagen Ruhe wird sicherlich Dieter Holz und sein Orga-Team die Arbeit für den 22. Nibelungenlauf im Jahr 2025 starten. Denn im Sportkalender ist dieses Event nicht mehr wegzudenken.