Die Weinlese in Rheinhessen ist in vollem Gange. Bei aller Konzentration auf den neuen Jahrgang, treiben die Winzerinnen und Winzer aber gleichzeitig die Herausforderungen um, vor denen ihre Branche insgesamt steht. Diese Sorgen erreichen auch den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler im Austausch mit der rheinhessischen Winzerschaft.
„Was ich in vielen Gesprächen mit Winzerinnen und Winzer in Rheinhessen zu sinkenden Weinverkäufen und einem deutlichen Preisverfall höre, ist mehr als alarmierend”, bringt Metzler die Situation für die Branche auf den Punkt. Denn: Große Weinmengen aus dem Vorjahr würden noch in den Weinkellereien lagern. Überkapazitäten aus anderen Weinanbaunationen drängen laut Metzler auf den deutschen Markt. Das habe direkte Auswirkungen auf den Weinpreis. Ein verminderter Weinkonsum in der Gastronomie drücke zudem den Absatz. Mehr noch wirken sich grundsätzliche Trendveränderungen im Konsumverhalten hin zu alkoholfreierem Genuss schon heute spürbar bei den Weingütern aus.
Dabei seien das laut dem Bundestagsabgeordneten nicht die einzigen Hürden, denen sich die Winzerschaft deutschlandweit gegenübersieht. „Nach der Agrardiesel-Streichung hatte die Bundesregierung den Landwirten eine Kompensation versprochen. Die Tarifglättung als finanzielle Entlastung ist dabei aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Darüber hinaus wurde die Ausweitung der Mautpflicht für die Winzerinnen und Winzer unbefriedigend gelöst und hat zu mehr Verunsicherung als Klarheit geführt. Nicht zuletzt beansprucht überbordende Bürokratie auch im Weinbau unnötig Zeit und Ressourcen", so Metzler.
„Die Winzerschaft steht unter einem massiven wirtschaftlichen Druck. Jetzt geht es darum, welche Veränderungen in den Rahmenbedingungen zu einer Entlastung beitragen könnten“, formuliert Metzler den Prüfauftrag an die Politik. Deshalb wird er sich nun direkt an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wenden.
Beitrag aus der Rubrik