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  • Mo., 22. April 2013, 08:03 Uhr
    Landfrauen aus Eich besuchen Pfeddersheim

    Von Turm zu Turm

    Angenehmes Reisewetter hatten sich die Landfrauen aus Eich unter der Leitung ihrer Vorsitzenden Frau Mayer bei ihrem Besuch am letzten Donnerstag in Pfeddersheim bestellt. Geführt von Frau Schick wanderten die Besucher durch den Ort und ließen sich Einzelheiten seiner wechselvollen Geschichte erzählen.

    Wegen seiner fruchtbaren Böden und dem ausgezeichneten Wein war Pfeddersheim - erstmals urkundlich 754 erwähnt - in zahlreiche kriegerische Ereignisse verwickelt. In der beginnenden Neuzeit war es in der Umgebung wegen seines Marktes bekannt. Die älteste noch im Original erhaltene Urkunde über den Rieslinganbau 1511 in der Gemarkung belegt die Bedeutung seines Weines ebenso wie die Überlieferung, dass auch Luther und Melanchthon Pfeddersheimer Wein schätzten.

    Nach den Zerstörungen im 30 jährigen Krieg und der Pfalzverwüstung 1689 gehörte die Stadt während der napoleonischen Besatzung von 1793 bis 1815 zu Frankreich und war Verwaltungssitz  im Kanton "Mont Tonnèrre" Anschließend gehörte es zum Großherzogtum Hessen- Darmstadt. Ein Veteranenstein auf dem alten Friedhof erinnert an diese Epoche.

    In der Zeit der beginnenden Industrialisierung erhielt Pfeddersheim 1867 Bahnanschluss südlich der Altstadt, die  Firma Enzinger (1879) westlich und Konservenfabrik Braun (1881) im östlichen Teil der Altstadt errichteten ihre Produktionsstätten hier. Für die gewerbliche Ausbildung der Jugend wurde 1893 das stattliche Schulhaus gebaut, in dem sich heute das sehenswerte "Professor Bertlein Schulmuseum" befindet.

    Vorbei an der ehemaligen Lutherkirche, dem heutigen evangelischen Gemeindehaus, galt das Interesse der Besucher auch der Pfeddersheimer Simultankirche mit ihren Orgeln: in der evangelischen Kirche ist in die Orgel eine Organola eingebaut. Dabei handelt es sich um eine mechanische Spieluhr, früher in vielen Kirchenorgeln eingebaut, heute eine Rarität. Die katholische Kirche verfügt über eine im Original erhaltene Stummorgel.

    Mit einem letzten Blick auf das zauberhafte katholische Pfarrhaus aus der Rokokkozeit endete der Rundgang mit einem gemütlichen Einkehrschwung. Frau Mayer dankte der Gästeführerin vom Arbeitskreis für Kultur- und Landschaftspflege für ihre Ausführungen. Und die Vorsitzende des Landfrauenvereins  Pfeddersheim und Kreislandfrauenverbandes Worms Frau Reinheimer lud die Gruppe zum erneuten Besuch des Ortes anlässlich der diesjährigen Veranstaltung "Auf Schusters Rappen" am ersten Wochenende im August ein.

    Foto: Gerhard Haupt


     

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