Manchmal muss man sich etwas „nur“ nachhaltig wünschen, damit ein lang gehegter Traum wirklich wahr wird. Zur Eröffnung der Offenen Deutschen Meisterschaften Indiaca 2025 in den Wormser BIZ-Sporthallen hatte Frank Schembs, Organisator und Tausendsassa des TV Leiselheim, einen Wunsch an die weit über 400 Spielerinnen und Spieler der 69 Teams aus sieben deutschen Landesverbänden. „Wir vom TV Leiselheim möchten dieses Mai-Wochenende nicht nur als Ausrichter der Deutschen Meisterschaften Indiaca 2025 glänzen, sondern auch endlich unseren ersten Sieg bei einer DM feiern“, richtete der Wormser Lehrer sein Anliegen an die Elite des deutschen Indiaca-Wettkampfsports.
Ein Freizeitsport, der vor einem viertel Jahrhundert aus Südamerika von den Stränden der Copacabana nach Europa und nach Deutschland schwappte, und – sieht man einmal vom federballähnlichen Spielgerät ab – viel mit der olympischen Sportart Volleyball gemeinsam hat.
Nun, dem ersten Teil der Begrüßungsformel ließen Frank Schembs und sein Team zwei Tage lang Taten folgen. In den neun BIZ-Sporthallen wuselte es auf elf Spielfeldern fast ohne Pause. „Worms liegt ideal in der Mitte Deutschlands und die Sporthalle ist genial und perfekt für unseren Sport geeignet“, stellte Malene Görg, die Vorsitzende des Technischen Komitee Indiaca im Deutschen Turner-Bund (DTB), begeistert fest. Mit dem zweiten Teil, einem Sieg des TV Leiselheim, war das aber so eine Sache. „Fast alle Deutschen Nationalspieler sind nach Worms zur DM gepilgert“, schaute Malene Görg schnell einmal quer über die elf Courts. Gelten die Titelkämpfe in der Nibelungenstadt doch als ideale Vorbereitung auf die Indiaca Weltmeisterschaften Anfang August 2025 in Tartu/Estland.
So war es denn für die Wormser Lokalhelden ob der Übermacht speziell aus Westfalen, Baden, Schwaben und Bayern ausgesprochen schwer, erfolgreich zu performen. Gegen TG Eggenstein (Baden), TSV Enzweihingen (Schwaben) und Indiaca Malterdingen (Baden) wurde es nichts mit dem ersehnten Sieg, aber da blieb noch das Duell mit dem TV Pinache aus der Nähe von Pforzheim. Hin und her ging es in der Partie auf Augenhöhe. „Indiaca flieg!“ und „Punkte, Punkte, Punkte“, forderten die zahlreichen Schlachtenbummler von den Ü50-Männern des TVL. Das wirkte Wunder. 25:23 im ersten Satz und eine Aufholjagd in Durchgang zwei, die nach einem 14:20-Rückstand noch in ein Happyend mündete. Ein Schmetterball von Gernot Grau sorgte für das 27:25 und den freudigen Ausruf aus über 30 Kehlen: „Da ist das Ding, der erste Sieg!“
Und weil auch die Leiselheimer Männer Ü60 um den rüstigen 82-jährigen Rentner Rudi Damrath in ihren schicken Trikots des Werbepartners „Generali, Deutsche Vermögensberatung Tobias Wolsiffer“ nur hauchdünn am ersten Sieg bei der knappen Niederlage gegen TSV Bietigheim (bei Stuttgart) vorbei rauschten, war die Stimmung im ausgebuchten Brauhaus 12 Apostel Worms zur Siegerehrung inklusive buntem Abend ausgelassen. Timo Horst, der Sportdezernent der Stadt Worms, moderierte und ehrte gleich sieben neue Deutsche Meister. „Richtig feiern können die Indiaca-Spieler“, ließ Malene Görg mit einem Augenzwinkern wissen. Und dass alle trotz langen Abends sportlich höchst engagiert zu Werke gehen, bewiesen 25 Mixed-Teams früh am Sonntagmorgen, um am Ende einer mitreißenden DM drei weitere Titel, zwei nach Westfalen und einen nach Baden, zu verteilen.
Frauen 19
1. CVJM Kamen (Westfalen)
2. TSV Enzweihingen (Schwaben)
Frauen 40
1. Indiaca Malterdingen (Baden)
2. CVJM Rußheim (Baden)
Frauen 50
1. MTV Pfaffenhofen (Bayern)
2. GW Hausdülmen (Westfalen)
Männer 19
1. CVJM Bindlach (Bayern)
2. TSG Blankenloch (Baden)
Männer 40
1. CVJM Kamen (Westfalen)
2. CVJM Pivitsheide (Westfalen)
Männer 50
1. SV Heldenfingen (Schwaben)
2. TSG Bodelshausen (Schwaben)
Männer 60
1. CVJM Rußheim (Baden)
2. Indiaca Malterdingen (Baden)
Mixed 19
1. CVJM Kamen (Westfalen)
2. TSG Blankenloch (Baden)
Mixed 40
1. CVJM Pivitsheide (Westfalen)
2. Indiaca Malterdingen (Baden)
Mixed 50
1. CVJM Rußheim (Baden)
2. Indiaca Malterdingen (Baden)