Ampelanlagen und Kreisverkehre gefordert
Den tragischen Unfalltod eines Motorradfahrers und die schwere Verletzung seiner Tochter nimmt die Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp (SPD) zum Anlass, erneut die längst überfällige Entschärfung der Zufahrten entlang der Bundesstraße 9 zu fordern. „Nahezu alle Einfahrten und Kreuzungsbereiche auf der B 9 haben sich immer wieder und vermehrt als regelrechte Todesfallen erwiesen. Die auf der B 9 viel zu hohen Geschwindigkeiten erfordern dringend wirksame Gegenmaßnahmen“, so Anklam-Trapp in einer Stellungnahme.
Blankes Entsetzen
In den Altrheingemeinden entlang der Bundesstraße 9 herrscht blankes Entsetzen über den tragischen Unfall, der sich vor wenigen Tagen bei Gimbsheim ereignet hat. Dass der vermeintliche Verursacher stark alkoholisiert und ohne Fahrerlaubnis nach allen derzeitigen Erkenntnissen das Unfallgeschehen verschuldet hat, ist für viele Menschen nur ein besonderes tragisches Merkmal. Die eigentliche Ursache sehen viele vor allem in den hohen Geschwindigkeiten, die auf der B 9 gefahren werden können in Verbindung mit dem aus den Zufahrten kommenden Verkehr. „In den Schwachlastzeiten und bei wenig Verkehr reizt die B 9 zu allzu schnellem Fahren und an den Kreuzungen kommt es dann durch einfahrende Fahrzeuge immer wieder zu gefährlichen Situationen“, erklärt die Landtagsabgeordnete Kathrin Anklam-Trapp.
Rechnungshof hat interveniert
Ebenso wie der Eicher VG-Bürgermeister Maximilian Abstein fordert Kathrin Anklam-Trapp für die Einfahrten aus Eich und Gimbsheim seit langem zumindest eine Ampelregelung. Für die Kreuzungsbereiche in Höhe Guntersblum hat sich die Abgeordnete mehrfach für Kreisverkehre ausgesprochen. Diese anfangs auch vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) favorisierte Lösung ist allerdings an der Intervention des Rechnungshofs gescheitert und wird deshalb nicht weiterverfolgt. Stattdessen sollen auch bei Guntersblum Ampeln die Verkehrslagen regeln.
„Kaum nachvollziehbar“
„Dass die Realisierung derart lange Zeit in Anspruch nimmt, kann ich kaum noch nachvollziehen“, kritisiert Kathrin Anklam-Trapp die langwierigen Verfahren. „Weder in den lokalen Gemeinderäten, noch in der Bevölkerung der an die B 9 angeschlossenen Gemeinden herrscht Verständnis für das langatmige Hin und Her“, so die Abgeordnete weiter. Anklam-Trapp will sich deshalb erneut an den LBM und an das Verkehrsministerium wenden und auf eine Beschleunigung der geplanten Projekte drängen.

Jüngstes Beispiel für die Gefahren: Ein Todesopfer forderte die Kollision zwischen einem Motorrad und einem Pkw am Dienstagabend auf der B9 bei Eich. Foto: Mirco Metzler/Die Knipser
Wenn man die Raserurteile als Maßstab nimmt, welche mit einer Anklage wegen Mordes geführt wurden, ist Vorsatz bei diesem tödlichen Unfall nicht unrealistisch. Mich macht an der ganzen Sache aber sehr betroffen, dass nicht ein Kommentar die Mitschuldigen benennt. Aus meiner Sicht ist das der LBM, der es zeitnah versäumt hat, die vorgesehene Ampelanlage an besagter Einmündung zu installieren. Es müssen leider erst unschuldige Menschen sterben, bevor manche Entscheider wach werden. Was mich aber auch ärgert ist die Tatsache, dass diese besoffenen Verbrecher unerkannt bleiben. Kein Name in der Presse und auch keine weiteren Infos, die auf den Unfallverursacher hinweisen. Genau so war es bei dem tödlichen Unfall an der Einfahrt Alsheim. Auch diese Unfallverursacherin war offensichtlich mit Alkohol am Steuer unterwegs und der Name wurde ebenfalls tot geschwiegen. Bei Corona ist das anders. Seitenweise Artikel in der WZ mit Internas, die aus meiner Sicht unter den Datenschutz fallen. Dort werden Menschen an den Pranger gestellt. Alkoholverbrechen werden in Deutschland offensichtlich immer noch als Kavaliersdelikt angesehen und von der Presse nicht weiter beleuchtet.