Arten der Feldflur im Blick

Matthias Bösl vom Vorstand des Wormser NABU, der Amelie für ihre 10-Jährige Mitgliedschaft im NABU eine Urkunde überreicht.
Sie verlief kurzweilig, die Mitgliederversammlung des NABU Worms und Umgebung. Wie gewohnt wurden statt eines langen Vorstandsberichtes Bilder von den vielfältigen Aktionen des Naturschutzverbandes gezeigt. Im Anschluss an den förmlichen Teil berichtete Jörn Weiss, landesweiter Koordinator, von der Bestandsentwicklung des Bienenfressers in Rheinland-Pfalz. Dabei ging er insbesondere auf die Entwicklung der Brutplätze in Rheinhessen ein.
Besondere Freude hatten die treuen Mitglieder des NABU. Sie erhielten für 10,- 20 oder 30-Jährige Mitgliedschaft neben einer schicken Nadel eine Urkunde und den Applaus der Anwesenden.
Die anschließenden Neuwahlen des Vorstandes verliefen mit nahezu einstimmigen Ergebnissen. Das Dreierteam des Vorsitzes mit Jutta Wostbrock und Matthias Bösl an der Spitze ergänzt nun Dieter Kern. 14 weitere Personen mit speziellen Aufgaben wie Kassen- oder Schriftführung, Fledermausbotschafterin, Artenschutzexperte oder Beauftragte für Schutzgebiete komplettieren den Vorstand.
Bestens aufgestellt
„Der NABU ist mit diesem Team bestens für die kommenden Aufgaben aufgestellt“, unterstrich Vorsitzende Jutta Wostbrock. In den letzten Jahren lag das Augenmerk auf der Förderung teilweise urbaner Arten wie Wanderfalke, Mauersegler, Fledermäuse, Turmfalke und Amphibien. „Diese Projekte sind allesamt sehr erfolgreich, die Bestände sind stabil“, freut sich Dieter Kern, der das Projekt Turmstationen betreut.
In den kommenden Jahren will sich der NABU Worms und Umgebung verstärkt um die Tier- und Pflanzenarten der Äcker und Wiesen kümmern. Denn für sie sieht es wirklich düster aus. So sind die Bestände des Rebhuhns in Deutschland seit 1980 um 93 Prozent geschrumpft. In Europa gibt es heute 421 Mio. Vögel weniger als vor 30 Jahren. Der Bestand der Feldlerche hat sich im gleichen Zeitraum halbiert.
Umweltprogramme ohne großen Erfolg
„Alle bisherigen Umweltprograme haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht“, lässt Bösl kein gutes Haar an den bisherigen rheinland-pfälzischen Umweltministerinnen, die allein den Landwirten den Schutz dieser Tier- und Pflanzenarten überließen. „Fakt ist, nicht Blühstreifen werden mehr, sondern Maisanbau. Nicht Klatschmohnfelder sind normal, sondern mit Kunstdünger gepäppelte Äcker.“ Der NABU will das schwierige Feld beackern. Knapp 2.000 Mitglieder unterstützen mit ihrem Beitrag dabei. „Packen wir’s an“, machte Bösl den Aktiven Mut für die Entwicklung von Ideen.