Die Wichtel von Osthofen unterstützen ältere Menschen seit knapp sieben Jahren in ihrem Alltag. Sei es eine Fahrt zum Arzt oder zum Supermarkt, ein dringend benötigtes offenes Ohr, ein Spaziergang oder auch eine Vorlesestunde. Landrat Heiko Sippel verlieh den Ehrenamtlichen als Ausdruck der Wertschätzung für ihr Engagement die Auszeichnung „Ehrenamt des Monats“.
Im März haben die 10 Aktiven eine Suppenküche ins Leben gerufen, die einmal im Monat kostenlos Suppe an Seniorinnen und Senioren in Osthofen ausgibt. Koch Peter Gieße hat 37 Jahre lang ein eigenes Restaurant in Bremerhaven geführt. Die Resonanz ist groß: Zu Beginn kamen 20 Gäste, inzwischen bewirten die Wichtel meist 40 Menschen. Manch ein Gast ist älter als 90 Jahre. Landrat Sippel lobte: „Mit der Suppenküche schaffen Sie Zusammenhalt und schenken Herzlichkeit. Die Menschen freuen sich, warmherzig eingeladen zu sein.“
Gegründet wurden die Wichtel von der Gemeindeschwester Plus Carmen Scriba und Katharina Wegener, die damals im Pflegestützpunkt Osthofen arbeitete. Ihre Nachfolgerin, Jessica Hub, schlug die Ehrenamtlichen für die Auszeichnung vor. Der jetzige Leiter der Wichtel und Gründungsmitglied, Wilfried Wendel, erklärte bei der Feierstunde: „Seit ihrem Bestehen haben die Wichtel rund 3.000 Einsätze geleistet – eine tolle Truppe!“
Alle drei Monate finden Treffen in Kooperation mit der Gemeindeschwester Plus und dem Pflegestützpunkt statt. In diesem Rahmen werden neue Projekte geplant, Vorgänge bewertet und optimiert. Die Ehrenamtlichen treffen sich zwei bis drei Mal im Jahr. Ansonsten arbeiten sie in Eigeninitiative.
„Ich wünsche mir noch viele Gruppen, die wie Sie auf andere zugehen und Hilfe anbieten. Die Zeit, ein offenes Ohr und ein Herz für ihre Mitmenschen mitbringen“, betonte Sippel und überreichte den Aktiven eine Urkunde sowie eine Spendenzusage. Von der Spende wird Peter Gieße den Ehrenamtlichen eine gemeinsame Mahlzeit zubereiten. Der Landrat hob hervor, dass die Wichtel an diejenigen denken, die oft nicht im Vordergrund stehen: Ältere Menschen, deren soziale Netzwerke wegfallen und die aufgrund gesellschaftlicher Strukturen häufig einsam sind. Sippel äußerte außerdem seine Dankbarkeit für den Pflegestützpunkt und die Gemeindeschwestern Plus – beides rheinland-pfälzische Besonderheiten. Wie die Wichtel von Osthofen seien die Mitarbeiterinnen stets für die Menschen da.
Bürgermeister Thomas Goller schloss sich dem Lob für die Ehrenamtlichen an und fügte hinzu: „Die Stadt Osthofen weiß um Ihre Verdienste. Ihr Einsatz wird Ihnen als ein Vielfaches in Form der Dankbarkeit zurückgegeben.“ Verbandsgemeindebürgermeister Walter Wagner, gratulierte den Aktiven zur Auszeichnung und unterstrich: „Mit Ihrer wichtigen Suppenküche haben Sie die öffentliche Wahrnehmung der Wichtel gesteigert. Es freut mich, dass Sie sich mit Ihrer kostbaren Zeit einer so schönen und sinnvollen Aufgabe widmen.“
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