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09.12 Uhr | 19. August 2023
Backfischfest: Mit weltgrößtem Reise-Riesenrad „City Star“ krönt die Schaustellerfamilie Göbel den 90. Geburtstag des größten Wein- und Volksfestes am Rhein

Aufsteigen in eine völlig neue Dimension!

Am gestrigen Freitag war die Familie Göbel kurz vor dem Einhängen der Gondeln in den „City Star“. Foto: Robert Lehr

Am gestrigen Freitag war die Familie Göbel kurz vor dem Einhängen der Gondeln in den „City Star“. Foto: Robert Lehr

Von Robert Lehr Eine Investition von 11 Millionen Euro, 16 große Sattelauflieger, 20 Festangestellte und zahlreiche Saisonkräfte, einige Begleit-LKW für Personal und Technik und schlussendlich die europaweite Präsenz – Sebastian Göbel dreht mit seinem Bruder Tobias im wörtlichen Sinne „ein großes Rad“. Genau genommen sogar das Allergrößte! 

Feste „Größe“ in London
Denn der „City Star“ mit seiner Höhe von 70 Metern wird als größtes reisendes Riesenrad der Welt vom 26. August bis zum 3. September eine absolute Attraktion auf dem Wormser Backfischfest. Und was u.a. bereits schon viermal den Weihnachtsmarkt im Londoner Hyde Park krönte, kommt jetzt pünktlich zur 90. Jubiläums-Auflage des Traditionsfestes in die Heimat der renommierten Schaustellerfamilie Göbel, die Sebastian und Tobias in der bereits 5. Generation repräsentieren.

„Ein echtes Bedürfnis“
„Es ist uns ein echtes Bedürfnis und eine Riesenfreude, hier sein zu können“, unterstreicht  Sebastian Göbel, der mit Ehefrau Jill, dem einjährigen Sohn James und Jack-Russel-Terrier-Dame Lucy vom geräumigen Wohnwagen aus den Aufbau des „City Stars“ überwacht und vorantreibt. „Normalerweise brauchen wir mit 12 Mann rund 5 Tage, aber da wir hier noch parallel die Achterbahn ,Wilde Maus’  aufbauen, dauert es etwas länger“, so Göbel. 

Darüber hinaus sei man nach jahrzehntelanger Präsenz mit dem traditionellen Backfischfest-Riesenrad jetzt das erste Mal mit dem 400 Tonnen schweren „City Star“ in der Nibelungenstadt auf der Kisselswiese, was einen entsprechend höheren Aufbauaufwand mit sich bringe. 

48 Gondeln à 6 Plätze
Noch dauere es etwas, bis die 48 geschlossenen Gondeln mit ihren jeweils 6 Plätzen ihre Besucherinnen und Besucher über die Silhouette der Stadt befördern können, aber jetzt schon verspricht der erfahrene Schausteller: „Die Ausblicke in den Odenwald, Richtung Mannheim oder die Pfalz werden einmalig – ganz zu schweigen von denen über unser schönes Worms“.

Und Göbel kann mit einen weiteren Superlativ aufwarten: Noch nie habe auf einem deutschen Volksfest ein größeres Riesenrad gestanden, so Göbel nicht ohne Stolz. Bei den bisherigen Standorten wie z.B. in Ludwigsburg oder Bad Dürkheim habe es sich ja beim Betrieb des „City Stars“ lediglich um „Stand alone“-Attraktionen ohne Vergnügungsparks gehandelt.

Kosten werde eine Fahrt für Erwachsene 8, für Kinder 5 Euro und sie dauere zwischen 10 und 15 Minuten, wobei man je nach Geschwindigkeit zwischen 5 und 8 Mal die höchste Stelle erreiche, weckt Sebastian Göbel schon jetzt die Vorfreude. 

Eigentlich müsse Sebastian Göbel für die Fahrt mehr verlangen, bedenke man alleine die hohen Energie- und Personalkosten. Aber zum stolzen 90. Geburtstag möchte er „seinem“ Backfischfest und dessen seit Jahrzehnten treuen Gästen auch etwas zurückschenken. 

Im Wartebereich wird es ein kleines, aber feines Angebot an Softdrinks, Secco,  Schorle und Wein geben.

Derzeit würde auch noch ein Audio-Guide erstellt, so Göbel, in denen man über die Lautsprecher in den Gondeln Wissenswertes über das Backfischfest als das größte Weinfest am Rhein erfahren könne. Die beliebten Weinproben fänden ebenfalls wieder statt, auch wenn man am Konzept noch etwas feilen müsse. „Wir sind ja jetzt in einer völlig neuen Dimension“, schmunzelt er. 

Karten für eine Fahrt kann man schon jetzt online unter tickets.goebel-worms.de bestellen. Hier gibt es auch die besonderen Tickets für die Fahrt während des Feuerwerkes, die eine halbe Stunde dauern werden und mit einer Flasche Sekt abgerundet werden (im Ticketpreis inbegriffen).

Stabil durch die Krise
Wie alle anderen Schausteller auch musste die Familie Göbel mit ihren Riesenrädern und der „Wilden Maus“ die Corona-Pandemie überstehen. Und just davor kam im Jahr 2019 die gewaltige Investition in den „City Star“. Angesichts der problematischen Situation hierzulande sei das bereits auf Jahre festgeschriebene Engagement in London extrem wichtig gewesen, erklärt Sebastian Göbel. Auch wenn der Transport des Giganten mit Sattelschleppern und Fähre extrem aufwendig und kostenintensiv sei, habe der Londoner Weihnachtsmarkt mitgeholfen, die Existenz des Unternehmens zu sichern. Das Personal habe man halten können, wenn auch nur mit zeitweiser Kurzarbeit. Doch dadurch habe man jetzt die sachkundige und schlagkräftige Kern-Truppe, um den Betrieb professionell aufrechtzuerhalten, zeigt Sebastian Göbel sich froh. 

Jetzt arbeiten alle konzentriert an einer reibungslosen Premiere in Worms, vor welcher als Letztes auch das berühmte Backfischfest-Herz an der Nabe des Riesenrades angebracht werden kann. Damit kann das rot-weiße Herz des Jubiläums-Festes pünktlich zum 90. Geburtstag noch höher als zuvor schlagen. Die Herzen der Backfischfest-Fans tun es sicherlich jetzt schon!

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Geschrieben in Worms und Ortsteile

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