Chance auf Wiedergutmachung
Nach einer deutlichen Heimniederlage gegen VTZ Saarpfalz haben die Handballer der HSG Worms beim nächsten Heimspiel am Sonntag, dem 5. März, gegen den TV Nieder-Olm die Chance auf Wiedergutmachung. Anwurf ist um 17 Uhr. Zwar reist der rheinhessische Konkurrent als klarer Favorit in die Nibelungenstadt, trotzdem nimmt Marco Tremmel seine Mannschaft nach der 23:35 (11:17)-Klatsche in die Pflicht: „Wir wollen, müssen und werden eine Reaktion auf das letzte Spiel zeigen. Das sind wir uns und unseren Fans schuldig. Um gegen starke Nieder-Olmer mitzuhalten, müssen wir eigentlich alles besser machen.“
Die Frage, warum im wichtigen Heimspiel gegen VTZ nichts lief, hat Coach Tremmel nicht nur unmittelbar nach Abpfiff beschäftigt. „Das mussten wir erst einmal verdauen, ich war jedenfalls ziemlich sprachlos nach der Leistung“, so Tremmel, dessen Team gegen Zweibrücken nie ins Spiel gefunden und die vielleicht schlechteste Saisonleistung abgeliefert hatte. Ohne die erkrankten Leistungsträger Paul Streuber und Jona Eschbach zeichnete sich bereits in den Anfangsminuten der Partie ab, dass für die HSG gegen VTZ nichts zu holen ist. Die Gäste aus Zweibrücken erwischten den besseren Start ins Spiel, agierten konsequent und leidenschaftlich in Angriff und Abwehr. So wie man eben auftritt, wenn man um den Klassenerhalt kämpft. Die Tremmel-Sieben ließ diese Tugenden vermissen. Und sie agierte taktisch nicht so, wie der Trainer das eigentlich von seiner Mannschaft sehen wollte. Zur Pause lagen die Wormser Drachen deshalb schon mit 11:17 zurück. Nach einer deutlichen Halbzeitansprache von Coach Tremmel inklusive taktischer Umstellungen wollten die Wormser Drachen dann nochmal angreifen. Doch auch daraus wurde nicht. „Die offensive Abwehr hat ohne die nötige Bereitschaft auch nicht funktioniert und im Angriff waren das viel zu viele technische Fehler. Wir waren auch viel zu brav“, so Tremmel, dessen Team am Ende überdeutlich mit 23:35 verlor.
Eine aggressivere und kompaktere Abwehr ist für das Heimspiel gegen Nieder-Olm laut Coach Tremmel Pflicht. Nieder-Olm ist eine der positiven Überraschungen der Saison und hat mit dem Abstiegskampf überhaupt nichts zu tun. Im Hinspiel feierten die Nieder-Olmer einen deutlichen Heimsieg gegen die HSG. „Da waren wir chancenlos, weil wir da ähnlich schlecht wie gegen VTZ gespielt haben“, erinnert sich Tremmel, verbunden mit dem Appell in Richtung der Mannschaft: „Wir wissen ganz genau, was wir Zuhause machen müssen, um gegen Nieder-Olm Leistung zu zeigen. Es gibt keine Ausreden und ich erwarte von jedem Einzelnen, dass er alles raushaut und sie an den Matchplan hält.“ Von zentraler Bedeutung sei es laut Tremmel, den Nieder-Olmer Dreh- und Angelpunkt im Rückraum, Niklas Glindemann, in den Griff zu bekommen. Das wurfgewaltige und dynamische Rückraum-Talent der Nieder-Olmer gehört zu den besten Torschützen in der Oberliga. „Er trifft aus allen Lagen und sorgt durch seine Torgefahr dafür, dass seine Nebenleute mehr Platz haben“, weiß Tremmel, der zudem das Nieder-Olmer Spiel über den Kreis und über die Außen verhindern will. „Wenn sich da Lücken auftun, werden die ziemlich konsequent genutzt.“ Er ist jedoch der festen Überzeugung, dass seine Mannschaft den Nieder-Olmer Angriff verteidigen kann. „Hinten holen wir uns die Sicherheit, um uns dann in eigenem Ballbesitz mit Toren zu belohnen.“ Weil es in der Offensive zuletzt überhaupt nicht lief, lag ein Schwerpunkt der Vorbereitung auf das Derby auf den Abläufen und auf dem Torabschluss. „Wir müssen da mehr Zug und Konsequenz reinbekommen. Dann erspielen wir uns Chancen, die wir dann aber auch reinmachen müssen. In Nieder-Olm haben wir den im Hinspiel den Torhüter warmgeschossen. Auch da ist meine Erwartung, dass das nicht mehr passiert.“
Personell kann Coach Tremmel weitestgehend aus den Vollen schöpfen. Mit Ausnahme der Langzeitverletzten sieht es gut aus, dass Tremmel auf alle Spieler zurückgreifen kann. Und er hofft auf die Unterstützung der Fans: „Auch wenn die Enttäuschung nach dem VTZ Spiel da ist, brauchen wir die Unterstützung von der Tribüne. Ich spreche für die Mannschaft und appelliere an jeden Wormser Fan, auch am Sonntag zu kommen und die Jungs zu unterstützen.“