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18.20 Uhr | 3. Juni 2018
Gelungene Vernissage zur Ausstellung im Kunsthaus / Nochmals am 10. Juni geöffnet

Demokratie jetzt!

Donner forderte die Besucher auf, sich in der Ausstellung Zeit zu nehmen, genau hinzusehen, nicht alle Exponate erschließen sich von selbst. 

Donner forderte die Besucher auf, sich in der Ausstellung Zeit zu nehmen, genau hinzusehen, nicht alle Exponate erschließen sich von selbst.

Rund einhundert geladene Gäste besuchten am 31. Mai die Vernissage zur Ausstellung – Demokratie jetzt! – in den Galerieräumen des Kunsthauses in Worms. Die Ausstellung wurde von Horst Rettig initiiert und kuratiert.

Oberbürgermeister Michael Kissel ließ es sich nicht nehmen, trotzt seines engen Terminkalenders, die Ausstellung zu besuchen. Das Thema Demokratie, so Kissel, sei ihm so wichtig, dass er die Zeit gerne investiere.

In seiner Ansprache erklärte Hans-Martin Donner, selbst Künstler im Kunsthaus Worms, dass die Ausstellung Ausdruck einer großen Sorge um unsere demokratischen Grundwerte sei.

„Demokratie jetzt!“ sei als Forderung zu verstehen, so Donner.  Die Ansicht, dass die Demokratie gefährdet ist, sei keine „Panikmache“, sondern den großen Umbrüchen unserer Zeit geschuldet. Mit den drei Stichworten, Globalisierung, informationelle Selbstbestimmung und Nationalismus/ Rechtspopulismus, die er kurz erläuterte, begründete Donner das Unwohlsein mit diesen Umbrüchen.

Resignieren oder aufbegehren, war deshalb die Frage, die er an das Publikum richtete. 

Auch was Kunst leisten kann, ob es überhaupt eine allgemein gültige Antwort gäbe, ob Kunst politisch sein soll und darf und welche Bevölkerungsgruppen erreicht werden, wenn Künstler gesellschaftspolitische Themen aufgreifen, wurde thematisiert.

 

Da Künstler von ihrer Arbeit leben müssen, stellte Donner die Frage, ob nur der etablierte Künstler sich die politische Provokation leisten könne, da es zweifelhaft sei, ob das politische Engagement in der Kunstwelt überhaupt honoriert werde. 

Als Fazit und als Statement resümierte Donner: „Ich glaube, wir können und müssen als Künstler einen Beitrag leisten für Toleranz, für Pluralismus, für Rechtsstaatlichkeit, für demokratische Prinzipien.“ 

Es sei die Aufgabe der Kunst aufzurütteln, souveränes Wahrnehmen und kritisches Hinsehen zu fördern, so Donner, dann könne die Kunst revolutionär sein.

Die Ausstellung zeigt Bilder und Installationen, verschiedener Künstler des Kunsthauses sowie den Künstlern des atelierblau. 

Gerade sie hätten sich besonders engagiert, immer vor dem Hintergrund, was passiert mit uns, wenn rechte Demagogen weiter an Zulauf gewinnen, so Donner. 

Eines ihrer Objekte erinnert an das Unrecht von Hadamar.

Die Ausstellung ist nochmals am Sonntag, dem 10. Juni, von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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Geschrieben in Worms und Ortsteile

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