Luther- und Versöhnungsgemeinde erinnern in einem Gottesdienst anlässlich der Reichspogromnacht 1938 am Sonntag, dem 10. November, um 10 Uhr, in der Lutherkirche an die Berliner Oberstudienrätin Elisabeth Schmitz, eine kritische Stimme in der Bekennenden Kirche.
Bereits 1933 beklagt sie das Schweigen ihrer Kirche zum Unrecht, schließt sich der Kirchenopposition an, beginnt antijüdische Maßnahmen zu dokumentieren und wendet sich 1935 mit einer Denkschrift an die Bekennende Kirche, in der sie sie zur Solidarität mit getauften und ungetauften Menschen jüdischer Herkunft auffordert.
Nach der Pogromnacht kündigt sie den Schuldienst, weil sie sich nicht an der Verhetzung der Jugend beteiligen will und gibt Menschen auf der Flucht in ihren eigenen vier Wänden Zuflucht.
Christian Schmitt an der Orgel und Katharina Schmitt am Cello würdigen ihr Leben mit Musik von Paul Hindemith, der ebenso wie sie in den 1890ern in Hanau geboren wurde, selbst als „jüdisch versippt“ galt und seine Kunst als „entartet“.
Zum Zeichen seiner Solidarität mit den Verfolgten des Regimes spielte Hindemith an Heiligabend 1933 und Neujahr 1934 im Berliner Untersuchungsgefängnis Moabit, wo zu jener Zeit unter anderem sein Schwager Hans Flesch einsaß, auf der Bratsche Stücke von Bach.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.