Haus und Grund berät zu Energiefragen

Der Vorsitzende, Hans-Joachim Lock (rechts), fasst zusammen, was Haus & Grund in diesem Jahr besonders bewegt hat. Ein wichtiges Thema war Energie. Foto: Jens Kowalski
Der Verein Haus & Grund Worms-Alzey zeigt sich auch in diesem Jahr mit beinahe 3000 Mitgliedern sehr gut aufgestellt. Bei der Jahreshauptversammlung im Wormser erklärte der Vorsitzende, Hans-Joachim Lock: „Das Thema Energie hat uns in diesem Jahr ganz besonders beschäftigt.“ Auch die Beratungsnachfrage hierzu sei im Verein deutlich gestiegen. Bei weitem am häufigsten gefragt ist jedoch die Rechtsberatung bei Haus & Grund. Diese wird seit einiger Zeit durch gut organisierte, telefonische Konsultationen noch effizienter gestaltet.
Gedenken an Klaus Blum
Die Mitglieder gedachten zu Beginn des verstorbenen Geschäftsstellenleiters Klaus Blum, der den Verein seit 1990 maßgeblich geprägt hat. Mit ihm hat sich Lock in tiefem Respekt und auch bei Meinungsverschiedenheiten stets lösungsorientiert verbunden gefühlt, wie Lock im Rückblick auf die letzten 30 Jahre deutlich machte.
Lock hatte in der schriftlichen Einladung auch Bedenken zu politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen geäußert. Dieses wurde von einzelnen Mitgliedern so nicht goutiert. Daher will er zukünftig die Rolle des Vorstands des Vereins in diesen Punkten klarer definieren. Die Gretchenfrage lautet dabei: Soll es im Verein in erster Linie um Beratung gehen, oder auch darum, dass man Sprachrohr ist und Probleme anspricht? Der spontane Applaus zu letztgenannter Rolle verdeutlichte, dass von den rund 100 Anwesenden die große Mehrheit eine aktive Beteiligung unterstützt. Lock war es wichtig, Kritik an gesellschaftlichen und politischen Missständen äußern zu können, ohne mit Gruppierungen wie der AfD oder den Querdenkern in Verbindung gebracht zu werden.
Energiefragen dominieren
Lock befürwortet den Grundkonsens des Gebäudeenergiegesetzes. Grundlage ist demnach eine EU-Richtlinie, die in der Bundesrepublik allerdings um das X-fache verschärft wird. „Wer aber diese Politik ohne Einbeziehung der Bevölkerung gestaltet, muss sich über das Verfehlen dieser wichtigen Ziele nicht wundern. Technische Lösungen müssen durchführbar und finanzierbar sein. Wer ohne Konzept agiert, beseitigt die Konturen des dringend erforderlichen Schutzes der Umwelt und Umkehr des Klimawandels.“
Zur CO2-Abgabe für Heizen mit Öl und Erdgas hat Lock ein Infoblatt ausgearbeitet, das die Folgen und Möglichkeiten für Vermieter darlegt. Ab diesem Jahr müssen Vermieter je nach Energieeffizienz des Gebäudes einen Teil dieser Abgabe tragen. Und das kann teuer werden, rechnete der Haus & Grund Chef vor. So zwinge die CO2-Abgabe Eigentümer quasi durch die Hintertür zur energetischen Modernisierung von Bestandsimmobilien. Bei schlechter Energie-Effizienz seien die Kosten einer Modernisierung zwar immer noch teurer als diese Abgabe– bei der Modernisierung könnten Vermieter jedoch auch Modernisierungsmieterhöhungen und Fördermittel nutzen.
Infoblätter verfügbar
Lock informierte auch über Erstattungsansprüche wegen der hohen Brennstoffkosten im Krisenjahr 2022. Wer diese noch nutzen will, muss jedoch wissen, dass die Antragsfrist hierfür am 20. Oktober endet. Auch hierzu hat der Vorsitzende ein detailliertes Infoblatt verfasst.
Laut Lock werden Vermieter immer öfter von ihren Mietern um Erlaubnis gebeten, eine Photovoltaikanlage auf dem Balkon installieren zu dürfen. Wie er ausführte, haben Mieter prinzipiell das Recht, auf eigene Kosten eine Solaranlage auf dem Balkon zu installieren. Diese muss aber baurechtlichen Vorgaben entsprechen sowie optisch unauffällig, reversibel und professionell angebracht sein. Details dazu hat Lock ebenfalls in einem Infoblatt gebündelt und auch gleich eine entsprechende Ergänzung für Mietverträge beigefügt.