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  • Do., 10. April 2025, 08:34 Uhr
    Nibelungen Festspiele 2025: „See aus Asche. Das Lied der Nibelungen“ von Roland Schimmelpfennig kommt vor die Dom-Kulisse / Schauspiel-Ensemble vorgestellt

    Hier wird wieder die komplette Sage erzählt…

    Am Dienstag wurde im WORMSER Mozartsaal das Ensemble der diesjährigen Nibelungen Festspiele vorgestellt.
    Foto: Rudolf Uhrig

    Von Rudolf Uhrig › „Was, ich soll ein Blatt spielen… wie spielt man ein Blatt; aber es ist interessant“, resümiert schmunzelnd Lisa Natalie Arnold. Die 43-Jährige kennt – und liebt, wie im übrigen alle Mitglieder des Ensembles – Regisseurin Mina Salehpour. Sie hat also blindes Vertrauen zur 40-jährigen Deutsch-Iranerin, mit der sie schon eine lange Zusammenarbeit verbindet. Die Mainzerin wird nun also das berühmte Lindenblatt „spielen“.

    Auch das sagenhafte Schwert Siegfrieds Balmung, wie auch Fafnir, der Drache und die Tarnkappe – eigentlich nicht nur eine Kappe, sondern auch ein ganzes Gewand, welches Siegfried dem Zwergen Alberich abnahm – finden in Jasmin Tabatabai ihre physische Metamorphose.

    Und im Gegensatz zu 2006 und 2007 wo die 57-Jährige, ebenfalls Deutsch-Iranerin, Kriemhilde verkörperte, spielt sie nun Brunhild. Nicht Brünhild, sondern Brunhild, darauf haben sie sich und die Regisseurin im gut besetzten WORMSER Mozartsaal am Dienstag, wohin die Nibelungenfestspiel gGmbH nach der ersten Pressekonferenz am 30. Oktober 2024 erneut Presse, Sponsoren und Verantwortliche aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, eingeladen hatte. 

    Schauspieler stellten sich vor

    Während damals Thomas Laue, der Künstlerische Leiter, mit Roland Schimmelpfennig den Autor des 2025-Stückes „See aus Asche. Das Lied der Nibelungen“ vorstellte und bereits tiefe Einblicke in die „Schreib-Seele“ des 58-jährigen Erfolgsautors freilegte. Ebenso auch Mina Salehpour, die die Sage in diesem Jahr nun inszeniert, Ideen preisgab, gesellten sich nun auch 7 von 8 Schauspielern des Ensembles der diesjährigen Nibelungen Festspiele dazu.

    Während alle anderen bereits unter der Regisseurin, die oft in Norwegen oder Schweden inszeniert, mehrfach spielten, ist es für Tabatabai das erste Mal – obwohl sich die beiden Teheranerinnen bereits kennen. „Ein zweistündiges Gespräch bei Kaffee und Gebäck bei mir zuhause haben dafür gereicht“, sagt die bekannte und beliebte Schauspielerin. „Aber es ist auch die Anlage der Figur der Brunhild, endlich sieht man in Schimmelpfennigs Erzählung, wie Frauen verraten, betrogen, unterdrückt, ausgenutzt und misshandelt wurden.“

    Kriemhild keineswegs blauäugig

    Auch die diesjährige Kriemhild, die von Kriemhild Hamann verkörpert wird, sieht das ähnlich, wobei sie selbst dazu sagt, „dass Kriemhild keineswegs blauäugig oder blind ist, sie sieht das Unheil kommen.“

    Wolfram Koch, der Frankfurter Tatort-Kommissar ist ebenfalls mit dabei. Er schlüpft in die Rolle des Hagen von Tronje. Wie genau er diese Figur mit Leben erfüllt wisse er noch nicht, gibt er offen zu, aber „wir werden das gemeinsam erarbeiten“.

    Hans-Werner Leupelt arbeitet seit 12 Jahren mit Salehpour. Der erfahrene Theaterschauspieler gibt den König Gunter. Denis Geyersbach, der am Dienstag nicht anwesend sein konnte, seinen Bruder Giselher.

    In der Literatur nicht eindeutig nachgewiesen ist Volker von Alzey. Am diesjährigen Burgunderhof ist er jedoch vertreten und zwar durch „einen Mann der alles kann“. So schwärmt Salehpour von Andreas Grötzinger. „Er spricht 5 Sprachen, spielt zig Musikinstrumente und weiß einfach alles“, so die Regisseurin.

    Bühnenbild aus Kies, Sand und Geröll

    Eivin Hilsen Salthe kommt aus Norwegen, kennt die verwandte Edda-Sage, die er am isländischen Nationaltheater spielte. Er wird in Worms im Bühnenbild von Andrea Wagner aus Kies, Sand und Geröll als Siegfried zu sehen sein. 

    Der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel hob nicht nur die touristische Dimension der Festspiele für die Nibelungenstadt hervor, sondern auch die gesellschaftlich-politische Relevanz. Auch Petra Simon als Geschäftsführerin tut dies, indem sie sagt, dass bereits eine ganze Generation mit den Nibelungen Festpielen groß geworden sei, man sei schließlich in deren 23. Jahr.

    Nico Hofmann und Thomas Laue hatten überlegt ob sie ihren Vertrag verlängern sollten, denn sie wollten nicht riskieren, dass es vielleicht keine neuen „Stoffinhalte“ gäbe. Aber die Sage und die tollen Autoren könnten dies auf Jahre hinaus immer wieder neu interpretieren. „Dafür gibt es auch gute Gründe“, stellte Kulturministerin Katharina Binz fest, denn das Land Rheinland-Pfalz unterstützte die Festspiele kräftig.

    Neuer Mastersponsor

    Neu zu den Mastersponsoren kam nun das von Michael Zehe 1995 gegründete Unternehmen ROWE. Seine Tochter und bereits langjährige Geschäftsführerin, Dr. Alexandra Kohlmann, begründet dies auch in schwierigen Zeiten damit, dass sich das Werk an der B9 demLand Rheinland-Pfalz, der Stadt Worms mit deren Kultur verbunden fühle.

    Durch den Vormittag führte die studierte Moderatorin Bernadette Schoog, wie in den Jahren zuvor, kurzweilig und kenntnisreich.

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