Von Florian Helfert › Über 220 Straßen sind in der Lutherstadt Worms nach Männern benannt – aber nur 25 nach Frauen, beklagte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen jüngst im Stadtrat eine Unwucht im öffentlichen Stadt- und Straßenbild.
Um dieses Manko zu beheben, beantragten die Grünen erfolgreich, Straßen, Plätze und öffentliche Gebäude künftig vorrangig nach Frauen zu benennen. „Mit den neuen Quartieren in Rheindürkheim und Neuhausen und dem Bau der vielen städtischen Kindertagesstätten gibt es jetzt die Chance, dieses Ungleichgewicht zu verringern“, so Fraktionsvorsitzende Anna Biegler.
Zugleich schlugen die Wormser Grünen vor, eine Liste bedeutender Frauen zu erstellen, die als mögliche Namensgeberinnen infrage kommen. Angeführt von der Fraktion „Worms will weiter“ und deren Argument ein pauschaler Vorrang widerspreche dem Gleichheitsgrundsatz, regte sich allerdings gegen solch eine einseitige Liste Widerstand. Die ursprünglich gewünschte Frauenliste wurde im Stadtrat sodann zu einer allgemeinen Liste mit Männern und Frauen abgeschwächt.
„Dass der Stadtrat anerkennt, wie unterrepräsentiert Frauen im Stadtbild sind, ist ein Erfolg unserer Initiative. Der Vorrang für Frauennamen ist ein wichtiger Fortschritt“, erklärte Biegler anlässlich des offenkundigen Nachholbedarfes im Nachgang der Sitzung des Stadtrates in einer Pressemitteilung. Trotz der abgeschwächten Form des Grünen-Antrages sei es nun entscheidend, den Fokus auf die Umsetzung des Beschlusses zu legen.
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