Sie sind hier: Home » Aus dem Nibelungenland » „Persönliche Assistenz“
15.32 Uhr | 30. August 2013
SHG Mobiltreff Worms hatte zu Vortrag von Frau Dr. Corina Zolle eingeladen

„Persönliche Assistenz“

Die SHG Mobiltreff Worms hatte am 24. August Dr. Corina Zolle im Burkhardhaus zu Gast. Sie referierte zum Thema „Persönliche Assistenz“.

Mehr als 30 Zuhörer verfolgten gespannt dem Vortrag, darunter auch Politiker z.B. der CDU Landtagsabgeordneter Adolf Kessel, der CDU-Bundestagskandidat Jan Metzler, der Fraktionsvorsitzende derLinke Se-bastian Knopf und Bündnis 90/Die Grünen Katharina Schmitt. Die Behindertenbeauftragten von Worms Herr Henn und des Rhein Pfalz Kreises Herr Weber waren auch unter den Zuhörern.

Mit der Frage: „Was ist eigentlich Persönliche Assistenz?“ begann Corina Zolle ihren Vortrag. Assistenz ist jede Form der persönlichen Hilfe, bei der Menschen mit Behinderungen ihr Leben so selbstbestimmt gestalten können wie es dem Normalitätsprinzip entspricht.

Sie stellte auch klar das Persönliche Assistenz keine Betreuung ist. Denn unter Betreuung hat man den Zwang, den Tagesablauf von anderen bestimmen zu lassen.

Behinderten Menschen ist es mit persönlicher Assistenz gleichberechtigt und selbstbestimmt am Leben teilzunehmen wie alle anderen auch. Zolle verwies auf Artikel 19 BRK (Behindertenrechts Konvention).

Durch die vielen offenen Fragen der Anwesenden ging Corina Zolle sehr schnell zum Dialog über und beantwortete sehr hilfreich alles, wie z.B. „Was ist ein persönliches Budget?“

Das Persönliche Budget ermöglicht Menschen mit einem Anspruch auf Teilhabeleistungen anstelle einer traditionellen Sach- oder Dienstleistung eine Geldzuwendung zu erhalten. Der Empfangsberechtigte kann im Rahmen der vereinbarten Kriterien und Auflagen selbst entscheiden, wann und in welchem Um-fang er welche Dienstleistung oder Unterstützung durch welche Person oder Einrichtung bzw. Firma in Anspruch nehmen möchte.

Und wer bezahlt das alles?, war auch von großem Interesse. Auch zum trägerübergreifenden Persönli-chen Budget wurde gefragt.

Nach fast 2 Stunden beendete Corina Zolle den Dialog mit den Worten: „Wir brauchen ein Gesetz zur sozialen Teilhabe (GST).“

Der Mobiltreff war aber lange noch nicht zu Ende, denn bei Kaffee und Kuchen wurde sehr intensiv wei-ter diskutiert, z.B. über das Anrechnen des Vermögens. Alle empfinden es als sehr ungerecht das be-hinderte Menschen nicht mehr als 2600 € auf dem Konto haben dürfen. Dadurch ist man trotz Arbeit schlechter gestellt als ein Hartz IV Empfänger. Auch über die Sachbearbeiter bei Kostenträgern, Ämtern, Behörden hat man sich aufgeregt und kam zu dem Schluss, dass sie besser geschult werden müssten.

Alle waren sich einig, es war ein sehr unterhaltsamer und informativer Nachmittag.

 

Beitrag teilen Facebook Twitter

Kommentare sind geschlossen