Rheinhessische Mobilitätswende wird vorangetrieben
Unter dem Vorsitz des Wormser Oberbürgermeisters Adolf Kessel kamen Anfang November Vertreter der vier Gebietskörperschaften der Region zur siebten Sitzung des Regionaltags Rheinhessen in den Ratssaal des Wormser Rathauses. Neben der Landrätin von Mainz-Bingen, Dorothea Schäfer, und dem Landrat von Alzey-Worms, Heiko Sippel, durfte der Vorsitzende auch die Mainzer Verkehrs- und Umweltdezernentin Janina Steinkrüger zum Regionaltag als Repräsentantin der Landeshauptstadt begrüßen.
Zum Auftakt stellte Alexander Krämer, Leitender Planer Verkehr bei der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe, das im weiteren Verkauf einstimmig beschlossene Verkehrskonzept vor.
Zellertalbahn von Interesse
Zwölf zentrale Aufgaben mit insgesamt 24 Maßnahmen umfasst der Plan. Hierzu zählen unter anderem, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) besser zu takten, verschiedene Mobilitätsarten durch attraktivere Umsteigeorte stärker zu vernetzen, Rad- und Radschnellwege auszubauen und alternative Antriebe auf Straße und Schiene zu fördern. Außerdem wird dem Ausweiten des Schienenverkehrs ein hoher Stellenwert beigemessen. Als Beispiel wurde der zweigleisige Ausbau der Strecke Alzey-Mainz und das Reaktivieren der Zellertalbahn genannt.
„Rheinhessen kann bei der Mobilitätswende die wichtige Funktion als Brücke zwischen den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar erfüllen“, so Kessel. Einen kleinen Nadelstich setzte Ralph Bothe, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Monsheim: Als sehr „Rhein-Main-lastig“ erscheinend bezeichnete er das Konzept in Anbetracht der enormen Pendlerströme aus Worms und dem Wonnegau in Richtung Rhein-Neckar.
Auch ein Rheinhessenticket für den ÖPNV ist nach wie vor Teil des Konzepts – allerdings wird das geplante 49 Euro-Ticket neue Fakten schaffen. Daher soll das bundesweite Ticket inklusive erster Erfahrungswerte abgewartet werden.
Lösungen für neuralgische Stellen vorgeschlagen
Des Weiteren ist auch der Ausbau der Straßeninfrastruktur vorgesehen. „Wir haben alle neuralgischen Stellen in Rheinhessen festgestellt und Lösungen vorgeschlagen. Jetzt ist es wichtig, dass ein gemeinsamer Weg gegangen wird“, appellierte Dr. Jamill Sabbagh, der bei der Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe für die Siedlungs- und Infrastruktur zuständig ist. Als Beispiel wurde der angestrebte Ausbau der Rheinhessenstraße (L425) genannt. Ferner müssen aus Sicht der beiden Planer die Projekte priorisisiert werden – andernfalls werde man sich angesichts ihrer Vielfalt verzetteln.