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19.01 Uhr | 22. Mai 2023
Wormser Wäldchen: Das 20. Spectaculum konnte sich über den Besuch von 30.000 Mittelalter- und Fantasy-Fans freuen

Römer, Ritter, Rock und Rekorde

Die große Feldschlacht ist stets einer Höhepunkte des Spectaculums. Foto: Rudolf Uhrig

Die große Feldschlacht ist stets einer Höhepunkte des Spectaculums. Foto: Rudolf Uhrig

Von Rudolf Uhrig › Bevor der Rezipient in die alltagsfremde Welt entschwindet, vielleicht sogar tief in ihr eintaucht bzw. eintauchen kann, ist Geduld gefragt. Gut, wer heutzutage das Spectaculum besucht, weiß, dass hab dem 5. Jahrhundert und einigen Hundert Jahre danach keine Automobile im Wormser Wäldchen geduldet wurden – und so ist es heute noch! Parken auf der Kisselswiese und ab in den Shuttlebus mit der Aufschrift: Nächste Ausfahrt Mittelalter. Dort angekommen, Schlange stehen vor der Torwache, in Zeierreihen zur Entrichtung des Wegzolls.

Wer „Gewandet“ war, hatte etwas mehr Glück, denn es gab einen separaten Einlass. Dann stand dem Eintauchen in eine andere Realität nichts mehr im Wege. Die historischen Umtriebe durch Länder, Zeiten und Epochen waren nun hautnahe zu erleben. Es gab keine visuelle oder haptische Trennung mehr, es war keine Fiktion, viel mehr eine homogene Grenzüberschreitung ins tolle Ambiente aus Zelten, Ständen, Gerüchen und Düften. Hexenfladen und magisches Bärlauchöl wurden gereicht, natürlich auch Met und Honigwein. Elben, Orks und Hobbits waren zu sehen, auch Kreuzritter und Römer. Adlige, Gaukler, aber auch edle Recken und Herren, holde Maiden und holde Damen in schöner Rüstung oder Gewändern mit pelzigen Umhängen.

Verortung in einer fiktiven Welt
Das 20. Spectaculum wurde wahrlich wieder ein schaurig-schönes, eben dort, wo man die Verortung in einer fiktiven Welt mit Spielleuten, Workshops zum Erlernen historischer Tänze oder gar der Fechtkunst suchte und fand. Gleich um die Ecke wurden die Salbenherstellung und die von Gewürzwein gelehrt.

Es gab den Schmied, der mit einem grob zusammengebastelten Blasebalg das Feuer heiß schürte und dort den Stand zum Bogenschießen mit historisch nachgebauten und auch einen, an dem man Schwerter, Degen und Dolche bestaunen konnte. Im angrenzenden Lager wurde ebenso der moderne Alltag ausgeblendet. Gekocht, gebacken und gegrillt wurde wie eben Anno dazumal.

Die große Feldschlacht am Äschebuckel wie auch das Vollkontakt-Turnier, die Konzerte von „Faun“ und „dArtagnan“ sowie der „Spielleuten Ranunculus“ und natürlich die Feuershows von „Feuerplanet“ und „NANU-Traumtheater“ waren wieder Highlights und somit die Hauptanziehungspunkte.

1.000 Aktive, 100 Markthändler, über 60 Lagergruppen aus Deutschland und dem europäischen Ausland sowie zahlreichen ehrenamtlichen Helfer machten das mittelalterliche Event, das von der Kultur- und Veranstaltungs GmbH veranstaltet wurde, wieder möglich und zu einem vollen Erfolg. Marktmeister Klaus Susemichel, Trossmeister Uwe Hildenbeutel und Dieter Christmann gehören ebenso seit vielen, vielen Jahren zu den Erfolgsgaranten.

Denn nicht umsonst gilt das Spectaculum in Worms als einer der Top-Mittelalter-Märkte in Deutschland. 30.000 Besucher können sich nicht irren.

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Geschrieben in Worms und Ortsteile

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