Trauerbegleitung für Wormser Kinder gefördert

Am Scheck: Kathrin Anklam-Trapp (Ökumenische Hospizhilfe Worms e.V.) und Matthias Möller (Lions Club), sowie im Hintergrund von links: Franz-Josef Altmeier (Lions), Dr. Ulrike Löffler (Hospizhilfe) und Brigitte Hamel (Lions).
Für Kinder, die – zuletzt auch als Folge der Corona-Pandemie – nahe Angehörige verlieren, bietet die Ökumenische Hospizhilfe eine fachkundige Trauerbegleitung an. Die LIONS fördern dies, so ihr Präsident Matthias Möller, „durch die kindgerechte Einrichtung eines Therapieraumes mit 3.000 Euro“.
1. Die Herausforderung
Häufig geht dem Tod eines Familienmitglieds noch eine längere Krankheit voraus, ver-bunden mit Operationen, Chemotherapie und – etwa bei Krebserkrankungen –Rehabilitationsmaßnahmen. Erwachsene wissen oft nicht, wie sie mit den damit für Kinder verbundenen Phasen der Angst, der Hoffnung und der Verzweiflung umgehen und über das Leiden und Sterben des geliebten Menschen sprechen können. „Wenn mit den Kindern nicht offen und altersgerecht kommuniziert wird, reagieren sie häufig mit Schuldgefühlen, Verhaltensauffälligkeiten, Angststörungen bis hin zu psychosomatischen Beschwerden“, bezeichnet Matthias Möller den Bedarf des Engagements der Lions und erläutert: „Kinder trauern zudem anders als Erwachsene. Sie können innerhalb einer Minute himmelhochjauchzend sein, und dann sind sie wieder zu Tode betrübt. Trauern ist ein natürliches Gefühl, das ebenso wie Freude oder Wut zum Leben eines Menschen gehört“.
2. Hilfe durch Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche
Helfen kann eine fachkundige Trauerbegleitung und der Austausch mit anderen Kindern, die dasselbe Schicksal teilen. Einen solchen Ort, an dem Kinder und Jugendliche ihre Ge-fühle ohne Zurückweisung offen ausleben können, bietet die Ökumenische Hospizhilfe Worms e.V. mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die ambulante Kinderhospizarbeit verfolgt das Ziel, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die an einer lebensverkürzenden Erkrankung leiden, sowie deren Familien zu begleiten, zu entlasten und zu unterstützen. Die Kinderhospizarbeit betrachtet das gesamte Familiengefüge als untrennbare Einheit. Für die ambulante Arbeit fehlte aber bislang ein Raum mit bedarfsgerechter Ausstattung.
3. Finanzbedarf zur fachgerechten Einrichtung eines Therapieraumes
Die LIONS fördern die ambulante Betreuung trauernder Kinder durch eine Spende von 3.000 Euro zur kindgerechten Einrichtung eines Therapieraumes. „Finanziert werden davon altersentsprechende kreative Angebote wie malen, schreiben, spielen oder basteln als Einladung zu Gesprächen. Auch die gemeinsame Entwicklung von Ritualen sollen helfen, den Schmerz auszudrücken und zu durchleben“, erläutert Matthias Möller den Verwendungszweck der Spende. Zur geförderten Ausstattung der Räume zählen auch Möbel, Bücher, Filme, Spielsachen und Malutensilien. Der Therapieraum wird in Räumen des im Herbst zu eröffnenden stationären Hospizes eingerichtet, das im ehemaligen Krankenhaus Hochstift (Haus A) entsteht.
4. Ehrenamtliches Engagement
In der Ökumenischen Hospizhilfe Worms engagieren sich über 70 ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen- und begleiter. Drei hauptamtliche Mitarbeiterinnen koordinieren deren ambulante Eins-ätze und beraten die Sterbenden und deren Angehörige. Zwei Seelsorgerinnen ergänzen das Team und sind Ansprechpersonen für persönliche Begleitung und qualifizieren die Ehrenamtlichen in spirituellen Fragestellungen. Eine beratende Ärztin unterstützt das Team in medizinischen Fragen. Die Lions zeigten sich bei der Übergabe des Spendenschecks be-eindruckt von dieser jahrelang engagierten Arbeit und sagten dafür herzlichen Dank.