„Umfassende Versorgung ist eine große Aufgabe“

Gemeinsam freuen sich Tanja Hammerle, Bülent Ceylan, Dr. Frank Nöh und Melanie Magin über die Stippvisite respektive Spende. Foto: Florian Helfert
VON FLORIAN HELFERT Die „Bülent Ceylan für Kinder Stiftung“ hat der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Wormser Klinikums am Mittwoch eine Großspende in Höhe von 50.000 Euro übergeben. Die Spendensumme hilft, Beatmungsgeräte für Kinder zu finanzieren. 15.000 Euro fließen in die Anschaffung eines insgesamt rund 35.000 Euro teuren MRT-tauglichen Beatmungsgeräts für Kinder. Mit Hilfe der weiteren 35.000 Euro soll ein Beatmungsgerät für Frühgeborene ab 300 Gramm finanziert werden, von denen das Klinikum in den kommenden drei Jahren insgesamt zwölf Stück beschaffen möchte.
„Kinder haben noch ihr ganzes Leben vor sich“, hob Dr. Frank Nöh, Facharzt für Kinder-und Jugendmedizin am Klinikum Worms, hervor. Insbesondere bei Frühgeborenen sei die Lunge nicht weit genug entwickelt, um selbst Atmen zu können. Deswegen sei die Investition in neue, intelligente Hochleistungsbeatmungsgeräte so wichtig. Ohne MRT-taugliches Beatmungsgerät müsse – wie bislang geschehen – ein Arzt mit in die die Röhre der Magnetresonanztomographie, um die Frühgeborenen mit einem Beatmungsbeutel manuell zu beatmen. „Die neuen Geräte werden ein Riesenzugewinn sein“, so Dr. Nöh.
Spitzenmedizin auf höchstem Niveau anbieten
Für die große Spende dankbar ist auch Tanja Hammerle aus der Stabstelle „Fundraising“ des Klinikums: „Unser Anspruch ist es, Kindern den besten Start ins Leben zu ermöglichen. Grundsätzlich finanzieren die Kostenträger, also die Krankenkassen, unsere Leistungen. Für die Infrastrukturmaßnahmen und Geräte ist der Träger der Klinik mit Hilfe des jeweiligen Bundeslandes zuständig. Hier ist es allerdings leider so, dass die Kosten regelhaft und vollumfänglich nur über den so genannten Minimalstandard ‚WANZ‘ gedeckt werden. Das bedeutet: wirtschaftlich, ausreichend, notwendig und zweckmäßig.“
Nur ausreichend und zweckmäßig sei aber nicht genug: Um gerade besonders gefährdete Patientengruppen bestmöglich versorgen zu können, arbeiten man mit Geräten, die über die Standardversorgung hinausgehen, aber nicht finanziert würden. Um diese Geräte anzuschaffen und Patienten auch künftig Spitzenmedizin auf höchstem Niveau anbieten zu können, ist das Klinikum auf Spenden angewiesen. Deshalb gibt es am Wormser Klinikum seit einiger Zeit die Abteilung „Fundraising“, die sich speziell um die Akquise von Spenden und Fördermitteln kümmert. Hierüber kam auch die großzügige Unterstützung durch die Bülent Ceylan für Kinder Stiftung zustande, für die alle sehr dankbar sind.
„Ärzte und Pfleger mit Herz dabei“
„Krankenhäuser sollten stärker gefördert werden“, tadelte Bülent Ceylan. Demgegenüber lobte er das Engagement des Klinikums: „Hier sind Ärzte und Pfleger mit Herz dabei!“ Außerdem fiel ihm der Betriebskindergarten am Klinikum gleich positiv ins Auge: „Jedes Krankenhaus sollte eine Kita nebenan haben“, so der gebürtige Mannheimer im Mutter-Kind-Zentrum am Wormser Klinikum. Als Familienvater und Christ unterstützt Bülent Ceylan aus Nächstenliebe vielfältige Projekte für Kinder. Hierbei weiß er nach eigenen Angaben auch seine Frau und Kinder hinter sich, so dass er sich am eigentlich freien Familientag die Zeit für Worms habe nehmen können. „Ich mache es gerne“, erklärte der bundesweit beliebte Comedian sowohl über seine Stippvisite als auch über sein Engagement.
Bülent Ceylan betonte abschließend, dass die Unterstützung einer umfassenden Versorgung unserer Gesellschaft eine große Aufgabe sei, aber leider viele Menschen annehmen würden, dass der ihnen mögliche Beitrag zu gering wäre. Diese kleinen Beträge zusammen könnten am Ende aber auch große Aufgaben bewältigen. Genau dies sei das Ziel der Bülent Ceylan für Kinder Stiftung. Einen Einblick über einige seit der Gründung der Stiftung im Juli 2017 unterstützte Projekte gibt es unter www.bc-stiftung.de

Bülent Ceylan und Melanie Magin, Geschäftsführerin seiner Stiftung, sprachen am Mittwoch im Klinikum Worms über ihre Spende zugunsten Frühgeborener. Foto: Florian Helfert