Gesandter des Papstes kommt nach Worms

Am 23. September 1122 konnten schließlich die Urkunden ausgefertigt und ausgetauscht werden, auf denen die Vereinbarung niedergeschrieben war. Foto: Norbert Rau / Domgemeinde Worms
Vor genau 900 Jahren schickte der damalige Papst Calixt II. drei Kardinäle als Legaten nach Deutschland, um den seit Jahrzehnten schwelenden Investiturstreit, den Machtkampf zwischen Kaiser und Papst endlich zu klären. Der Kaiser weigerte sich jedoch, der Vorladung nach Mainz zu folgen, also musste sich die päpstlichen Gesandten „um des Friedens und der Eintracht willen“ nach Worms aufmachen, um dort den Kaiser zu treffen. In zähen Verhandlungen einigte man sich schließlich auf einen Kompromiss, mit dem beide Seiten leben konnten. Am 23. September konnten schließlich die Urkunden ausgefertigt und ausgetauscht werden, auf denen die Vereinbarung niedergeschrieben war. „Mit großer Freude und Lobgesängen“ sei der Friedensschluss von den Anwesenden seinerzeit begrüßt worden, man feierte eine Messe, in der der exkommunizierte Kaiser wieder feierlich in die Kirche aufgenommen wurde. Dieses für das Verhältnis von Kirche und Staat bis heute so bedeutende Ereignis ist im Geschichtsfenster des Wormser Domes festgehalten.