Im Januar hat die registrierte Arbeitslosigkeit in Worms erneut zugenommen. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist jahreszeitlich bedingt durch das Auslaufen von befristeten Verträgen sowie durch die typische Winterarbeitslosigkeit in den Außenberufen üblich. Der Anstieg fiel dabei in diesem Jahr jedoch höher aus als in den Vorjahren und betraf nahezu alle Personengruppen.
„In den Zahlen spiegeln sich immer deutlicher die Auswirkungen der anhaltend schwachen Konjunktur“, so Susanne Decker, Leiterin der Wormser Arbeitsagentur. „Die Zugänge aus Erwerbstätigkeit haben gegenüber dem Vormonat zugenommen. Gleichzeitig ist die Zahl derjenigen, die aus der Arbeitslosigkeit in den Arbeitsmarkt zurückfinden, ebenso wie die Zahl der gemeldeten Stellenangebote seit Monaten rückläufig.“
Die Arbeitsagentur weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass saisonal oder konjunkturell bedingte Schwächephasen in einem Unternehmen nicht zwingend Entlassungen nach sich ziehen müssen. Vielmehr biete das Kurzarbeitergeld eine gute Möglichkeit, diese Phasen zu überbrücken. „Dadurch können bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Betrieb gehalten werden“, erklärt Decker. „Sind sie einmal gekündigt, findet man angesichts der nach wie vor angespannten Fachkräftesituation unter Umständen nur schwer neues Personal.“
Fachkundige Beratung zum Kurzarbeitergeld erhalten Betriebe beim Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur. Auch zur Weiterbildung von Beschäftigten berät die Agentur regionale Betriebe. Gerade auftragsschwache Zeiten könnten gut für Qualifizierungsmodule genutzt werden, rät Decker. Denn der Umgang mit den Herausforderungen des digitalen Wandels und den damit einhergehenden tiefgreifenden Transformationen am Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft sei ein wesentlicher Faktor für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und für die Stärkung der regionalen Wirtschaft.
Informationen zu Kurzarbeit und Weiterbildungsangeboten erhalten Interessierte unter der Hotline der Agentur für Arbeit 0800/4 5555 00.
Im Januar waren in Worms insgesamt 4.991 Personen als unterbeschäftigt registriert. Das waren 224 mehr als im Vormonat und 139 mehr als im Vorjahr. 4.213 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 271 Personen mehr (7 Prozent) als im Dezember und 197 Personen bzw. 5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 8,9 Prozent und lag mit 1 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 8,5 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.395 Personen; 172 Personen mehr als im Vormonat und 91 Personen mehr als vor einem Jahr. Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 2.818 Arbeitslose registriert; 99 Personen mehr als im Vormonat und 106 Personen mehr als im Vorjahr. Durch die das Jobcenter Worms wurden 67 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 102 Stellen wurden im Januar neu gemeldet; 44 weniger als im Vormonat und 9 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Baugewerbe, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Gesundheits- und Sozialwesen, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 822 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
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