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10.53 Uhr | 28. September 2023
HORCHHEIM: Regionales Kirchenparlament beschließt Zukunft der Pfarrstellen und Kirchengemeinden

„Wir müssen unsere Kräfte bündeln“

Die Lutherkirche. Foto: Ina Pohl

Auch die Lutherkirche gehört zu einem der Nachbarschaftsräume. Archivfoto: Ina Pohl

Es sind gewichtige Themen, über welche die 54 Synodalen zu beschließen haben. Im Horchheimer Gemeindehaus sind sie zusammengekommen, um die Zukunft des Evangelischen Dekanats Worms-Wonnegau zu gestalten. Die Vorgaben der Landeskirche im Rahmen des sogenannten Transformationsprozesse ekhn2030 gilt es nun umzusetzen.

Größere Verwaltungseinheiten

„Ja, es tut weh, dass wir gerade nicht wachsen“, richtet Dekanin Jutta Herbert das Wort an die Vertreter der 34 Kirchengemeinden. Schließlich geht es bei der halbjährlichen Tagung des regionalen Kirchenparlaments um nicht weniger als die Anzahl und Verteilung der hauptamtlichen Stellen im Dekanat. Auch über die Bildung von sogenannten Nachbarschafträumen wird entschieden. Beide Prozesse wurden während der vergangenen Monate durch Klausurtagungen von den Synodalen sowie den Mitgliedern des Dekanatssynodalvorstands (DSV) ausführlich erörtert. Auf Basis dieser Ergebnisse entstand die Abstimmungsvorlage, die der DSV dem Gremium präsentiert.

Sechs Nachbarschaftsräume schlägt Alexander Ebert als Vorsitzender des DSV vor. Zum Teil sind diese Strukturen schon lange gewachsen, wie etwa am Altrhein, wo die Kirchengemeinden bereits seit einigen Jahren neue Formen der Zusammenarbeit erproben, etwa im Angebot von Gottesdiensten oder auch bei der Konfirmandenarbeit. Auch bei der Kirchengemeinde Neuhausen und der Wormser Luthergemeinde besteht seit Juli 2022 eine Kooperation. Dieser erste Nachbarschaftsraum im Dekanatsgebiet kann jedoch im Laufe des Prozesses ekhn2030 weiter vergrößert werden. Aktuell finden Gespräche statt, wie die Wormser Innenstadtgemeinden sich in Zukunft organisieren werden. 

Stellenkürzung heißt Team-Arbeit

Für Diskussionen sorgt die schwindende Anzahl der Stellen: Von derzeit 25,25 gemeindlichen Pfarrstellen muss laut landeskirchlicher Vorgaben bis zum Jahr 2029 auf 18,5 Pfarrstellen reduziert werden. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln“, bringt es Dekanin Herbert auf den Punkt und betont, dass dem zukünftigen Arbeiten in Teams durchaus etwas Positives abzugewinnen sei – schließlich bedeute es letztendlich auch Entlastung. Auch bei den Regionalpfarrstellen und Profilstellen wird gekürzt, die Dekanatssynode stimmt auch diesem Vorschlag zu. „Wir wollen uns auf die ureigenen Aufgaben der Kirche konzentrieren“, erklärt Dekanatspräses Ebert die Stellenverteilung. In Zukunft wird es eine ganze Pfarrstelle für die Klinikseelsorge geben, die Bereiche Hospiz und Ökumene werden jeweils mit einer halben Stelle besetzt.

Die Dekanatssynode wählt Karola Wendland als Delegierte für den Förderverein Lern- und Gedenkstätte Güterbahnhof Worms, der vor rund einem Jahr gegründet wurde. Er hat den Zweck, die Aufarbeitung von Verbrechen des Nazi-Regimes und die Erinnerung an die Opfer zu fördern sowie der politischen Bildung, Jugendbegegnung und Völkerverständigung zu dienen. Der Güterbahnhof soll dabei zum Ort des Gedenkens werden, denn von dort wurden Juden und Sinti von den Nationalsozialisten deportiert. Karola Wendland gehört der Wormser Friedrichsgemeinde an.

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Geschrieben in Worms und Ortsteile

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