Sie sind hier: Home » Worms und Ortsteile » „Worms steht besser da als manch andere Stadt“
08.18 Uhr | 18. März 2023
CITYHUB: Es geht in die „Worms wird wow!“-Umsetzungsphase / Leerstände werden angegangen

„Worms steht besser da als manch andere Stadt“

Das verwaiste Café in der Wilhelm-Leuschner-Straße 2 wird Heimat für einen „Concept / PopUP Store“, zu dessen Geschäftsidee sich das Stadtmarketing noch in Schweigen hüllt. Foto: Florian Helfert

Von Florian Helfert › Zwischen „grüner Wiese“ und Online-Handel steckt der Einzelhandel in der Innenstadt beziehungsweise der klassischen Fußgängerzone bundesweit in der Zwickmühle – zumal auch Corona-Pandemie und Inflation Spuren hinterlassen haben: traurige Leerstände, die deutlich auf das Gesamtgefüge „Innenstadt“ ausstrahlen können. Bestes Beispiel ist der Verlust des Magnetbetriebes Galeria Kaufhof, dessen Gebäude in Worms allerdings dank eines Investors bereits saniert und modernisiert wird.

„Schritt für Schritt geht es voran“, hieß es am Donnerstag bei der Pressekonferenz zu „Worms wird wow!“. Die gleichnamige Initiative bildet das Leitmotiv der Innenstadtentwicklung mit dem Ziel einer attraktiven Innenstadt. Sie basiert unter anderem auf den Ergebnissen einer breit angelegten Arbeitsgruppe, eingesetzt im Sommer 2020 unter dem Eindruck der Probleme des Konzernes Galeria Kaufhof Karstadt, und deren Arbeitspapier „Wormser Innenstadt von morgen, übermorgen“.

Langfristig streben Stadtverwaltung, Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms e.V. und IHK einen ausgewogenen Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, Kunst, Kultur und Sozialwesen an. Dies gleicht der „Mischung von Wohnen, Einzelhandel, Dienstleistungen, Gastronomie und Kultur“, die schon das Einzelhandelskonzept für die Stadt Worms im Jahre 2010 als Ziel formuliert wurde.

Fördermittel als Katalysator

Untermauert wird das Vorhaben diesmal jedoch mit Fördermitteln des Bundes in Höhe von 2,34 Millionen Euro, welche über einen Zeitraum bis Ende August 2025 ausgezahlt werden. Der anhaltende und für Kommunen herausfordernde Strukturwandel des Einzelhandels und der Innenstädte ist damit auch vom Bund als Handlungsbedarf erkannt worden. Die Stadt steuert ihrerseits einen Eigenanteil in Höhe von rund 260.000 Euro für „Worms wird wow“ bei.

„Die Vorarbeiten sind geleistet, die Förderbescheide sind da, das Netzwerken weiterhin in vollem Gange“, verkündete Helmut Emler als Vorsitzender des eingetragenen Stadtmarketing-Vereines in den Räumen der IHK zufrieden. 

Ergebnisse in greifbarer Nähe

In der Wilhelm-Leuschner-Straße werden die Weichen für einen ersten „Concept / PopUP Store“ gestellt. Parallel dazu konnte in der Kämmererstraße bereits eine weitere leer stehende Ladenfläche vermittelt werden. Jessica Köchling, Citymanagerin des Stadtmarketings, wies auf das bundesweite Phänomen der Leerstände hin. „Worms steht besser da als manch andere Stadt“, zog sie einen Vergleich.

Ein ebenso bald sichtbares Resultat werden drei mobile „Grüne Zimmer“ sein. Als „Schatten- und Klimaoasen“ werden sie laut Jonas Volz, Kommunikationsmanager des Stadtmarketings, von Mai bis April dieses Jahres in der Innenstadt aufgestellt. Angeboten wird dann eine Kombination aus Sitzgelegenheiten, Informationstafeln und Pflanzen.

Erste Wormser Weinmeile

Ein weiteres Ziel ist, wieder mehr Besucher in die Innenstadt zu bewegen. Als eine Art Impuls findet die erste Wormser Weinmeile vom Donnerstag, dem 20. April, bis Sonntag, dem 23. April, statt. Entlang des Stadtgrabens wollen insgesamt 20 Wormser Weingüter zum Verweilen einladen.

Ob der gewünschte Effekt, mehr Besucher anzulocken, tatsächlich eintritt, wird künftig messbar sein: Voraussichtlich im Sommer werden an drei strategischen Stellen Messgeräte installiert, die die Passantenfrequenz in der Fußgängerzone anonym erfassen.

Online-Plattform für Wormser Einzelhandel

Des Weiteren möchte das neue Innenstadt-Team örtlichen Einzelhändlern beim Online-Handel unter die Arme greifen. Dabei scheint sich der Einstieg für viele kleinere Unternehmen als herausfordernd zu gestalten. Darum werde man noch dieses Jahr eine Online-Plattform aufbauen.

„Wir schnüren ein schönes Paket, sind guter Dinge und hoffen auf eine gute Resonanz“, so Emler gegen Ende der Pressekonferenz. Ergänzend bleibe zu sagen, dass man noch weitere Projekte in petto habe, die darauf warten würden, finalisiert und umgesetzt zu werden.

Von links: Gemeinsam stellten sie den Zwischenstand vor, wie die Innenstadt aufgewertet wird: Kai Hornuf (Geschäftsführer Stadtmarketing), Jonas Volz (Kommunikationsmanager Stadtmarketing), Manuel Schapher (Stadtenticklungsmanager), Jessica Köchling (Citymanagerin Stadtmarketing), Joachim Kramer (Bereichsleiter 7 – Gesellschaft und Wirtschaft) und Helmut Emler (Vereinsvorsitzender Stadtmarketing). Foto: Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms e.V.

Beitrag teilen Facebook Twitter
Geschrieben in Worms und Ortsteile

Kommentare sind geschlossen