Zugunsten eines Hauses des Lebens und Sterbens in Würde

Klaus Wilhelm (Schatzmeister des Lions Clubs), Dr. Oswald Burkhard (2. Vorsitzender „Rheinhessen Hospiz e.V.“), Prof. Dr. Hartmut Bindewald, Marcelo Cura Daball, Michael Kissel und Christof Kern bei der symbolischen Scheckübergabe (von links).
VON ROBERT LEHR „Die Entwicklung der Reife des Menschen geht bis zu seinem Tod“, erinnerte Dr. Christof Kern an die enorm wichtige Aufgabe, die Umstände des individuellen Sterbens so menschlich und natürlich als möglich zu gestalten.
Der Vorsitzende des Vereines „Rheinhessen Hospiz e.V.“, der erst am Montag bei seiner Jahreshauptversammlung diesen neuen Namen beschlossen hatte, freute sich daher umso mehr über die 13.000 Euro für seinen Verein.
Dessen Ziel sei es laut Dr. Kern, der bereits in Alzey eine Palliativstation aufgebaut hat, ein Haus mit einem Dutzend Zimmern zu finden, in dem schwerstkranke Menschen leben und sterben könnten. Oftmals als „Sterbehaus“ bezeichnet, gebe das Hospiz vielmehr einen Rahmen, in dem in Würde und Frieden gelebt werden kann“
Den symbolischen Scheck übergaben die Präsidenten des Lions Club Worms und des Rotary Club Worms, die diese stolze Summe bei einem gemeinsamen Benefizkonzert am 25. November letzten Jahres in der Wormser Dreifaltigkeitskirche erlöst hatten, am Donnerstag im Büro des Wormser Oberbürgermeisters Michael Kissel.
OB als Schirmherr der gelungenen Veranstaltung
Kissel fungierte auch als Schirmherr des Konzertes mit dem 2015 neu gegründeten Sinfonieorchester „Sinfonietta Worms“ unter Leitung von Reinhard Volz mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Richard Strauss und Nils Gade. Das Orchester besteht aus ca. 50 ehemaligen Schülern und Lehrern der Jugendmusikschule der Stadt Worms – heute Luise-Kölsch-Musikschule – die jetzt als Profis oder begeisterte Hobbymusiker spielen.
Unter dem Motto „Gemeinsam für Worms“ wollten die beiden Service Clubs zusammen ein Jubiläumsbenefizkonzert zu Gunsten des „Stationären Hospiz Rheinhessen e.V.“ veranstalten, denn auch beide Clubs feiern zwei wichtige Jubiläen: 100 Jahre Lions Club International und 60 Jahre Rotary Club Worms.
Gemeinsame „Stärke“ gezeigt
Der Wormser Lions-Präsident Marcelo Cura Daball unterstrich auch für den Rotary Präsidenten Prof. Dr. Hartmut Bindewald, dass die beiden – ohnehin engagierten – Service Clubs durch diese gemeinsame Anstrengung noch stärker agieren können. Dabei dankte er auch den Sponsoren und Konzertbesuchern, der Dreifaltigkeitskirche und nicht zuletzt der „Sinfonietta Worms“, ohne die der schöne Erfolg nicht möglich gewesen wäre.
Für Michael Kissel gehört die Existenz eines Hospizes „unabdingbar zur öffentlichen Daseinsvorsorge in unserer Gesellschaft“. Daher sei diese gemeinschaftliche Engagement der Clubs für das wichtige gesellschaftliche Anliegen auch im Sinne der jüngsten Regierungserklärung Angela Merkels. Die Bundeskanzlerin habe darin betont, dass angesichts der scheinbaren Diversifizierung unserer Gesellschaft das Thema Zusammenhalt stärker in den Fokus gerückt werden solle.
Diesen Zusammenhalt zeige auch das Engagement zugunsten einer Einrichtung, in der es Menschen in der letzten Phase ihres Lebens ermöglicht werde, diese in einer Atmosphäre der Geborgenheit, Fürsorge, Hilfe und Unterstützung zu verbringen –wenn dies zu Hause nicht möglich sei. In diesem Zusammenhang versprach der Stadtchef, das Projekt auch weiterhin nach Kräften zu unterstützen.
Ein gelungener Artikel. Herzlichen Glückwunsch.