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Fr., 26. April 2013, 16:33 Uhr
Samstag um 15 Uhr findet im Zelt vor dem Vereinsheim eine akademische Feierstunde statt / Um 20 Uhr spielen die „Guitar Tigers“ / Am Sonntag viel Musik, Geselligkeit und Bürgerschießen
Schützengesellschaft von 1863 Pfeddersheim feiert ihren 150. Geburtstag
Der 2. Schützenmeister Erich Koppel und der 1. Schützenmeister Jochen Groll (re.) freuen sich über viele Besucher zum 150. Geburtstag der Schützengesellschaft 1863 von Pfeddersheim. Foto: Klaus Diehl
VON KLAUS DIEHL Geburtsstunde der Schützengesellschaft von 1863 Pfeddersheim, war am 20. April 1863 in der Gaststätte von Simon Meyrer in Pfeddersheim, gegründet von damaligen Honoratioren wie Notar Friedrich Heimburg und Heinrich Möllinger. Nur wenige Tage später, am 26. April, fand die erste Generalversammlung an gleicher Stätte statt. Auf Anhieb wählten 26 Mitglieder Friedrich Heimberg zum 1. Schützenmeister (1. Vorsitzenden), 2. Schützenmeister wurde Heinrich Möllinger, Schaffner (Zeugwart) Wilhelm Göpfert, Rechner Philipp Ludwig Hartmeier und als Schriftführer Georg Philipp Nuß , die auch eine erste und umfangreiche Vereinssatzung verabschiedeten, die in ihren Ursprungsgedanken noch heu verankert ist.
So stand da zu lesen: Wer 18 Jahre alt und unbescholten ist, kann in den Schützenverein aufgenommen werden. Denn wer den Weg zu unserem Verein finden will, muss zuverlässig sein und Verantwortung für sich und sein Sportgerät (Waffe) übernehmen. Einziges Ziel der der SG von 1863 und dies gilt bis heute, ist immer das Schwarze der Scheibe und da möglichst den Zehner zu treffen. Ruhe, Disziplin und sorgfältiger Umgang mit der Waffe sind deshalb erste Pflicht auf dem Schießstand. Weiter kann man unter §6 der ersten Satzung, das erste Protokollbuch aus dem Jahr 1863 liegt im Archiv der Pfeddersheimer Schützen, lesen, dass, wer durch sein Benehmen, sei es unter den Schützen, sei es im bürgerlichen Leben, sich unwürdig zeigt, Mitglied des Vereins zu sein, ausgeschlossen werden soll. Auch hat der Vorstand eine Schießordnung aufzustellen in welcher er für Zuwiderhandlungen Geldstrafen bis hin zu einem Gulden aussprechen darf.
Die Gründungsväter waren bestrebt, so schnell wie möglich zu einem eigenen Schießstand zu kommen. Dieser erstand genau auf dem Platz des heutigen Vereinsheimes der SG 1883 von Pfeddersheim. 150 Jahre Geschichte, davon kann diese Heimstätte mit einem schmucken Vereinsheim, mit einem großen Versammlungsraum (keine öffentliche Gaststätte) und Schießständen über 10, 25 und 50 Meter für Luftgewehr und Luftpistole, für Groß- und Kleinkaliber und fünf Pistolenstände, sicherlich viel erzählen. Erzählen besonders über die negativen Ereignisse nach dem 1. und 2. Weltkrieg. So wurden die Schießstände 1945 beschlagnahmt. Erst am 15. Juli 1953 war es der Zahnarzt und seit 1937 1. Schützenmeister, der in das Gasthaus von Johann Bardong einlud und hierbei beschlossen wurde, der SG 1863 von Pfeddersheim nicht nur neues Leben einzuhauchen und das bis auf die Grundmauern zerstörte Vereinsheim mit Schießständen wieder aufzubauen. Gefeiert wurde auch gleich das 90-jährge Bestehen. Nicht minder den 100. und 125. Geburtstag mit Fahnenweihe und Umzug durch die Pfeddersheimer Straßen.
„Einen Umzug wird es beim 150-jährigen Jubiläum nicht mehr geben, auch keine Federn am Hut. Denn bei der SG 1883 von Pfeddersheim betreibt man reinen Schießsport“, so der derzeitige 1. Schützenmeister Jochen Groll und sein Stellvertreter Erich Koppel, die stellvertretend zwei Generationen im Verein vertreten. Als Schatzmeisterin zeichnet Sigrid Stefikos für die Finanzen verantwortlich und Sascha Burgey fungiert als Schriftführer.Freundschaftliche Bande pflegt man mit dem Verein „Freischütz“ aus Dieterskirchen bei Viechtach, die mit 12 Mann bereits am Freitag angereist sind und heute ein Wettschießen mit dem Jubelverein austragen. Auch erwartet man eine Delegation aus La Chaux-de-Fonds, wo man schon im Jahr 1863 beim Schweizer Bundesschießen dabei war. Mit den Pfeddersheimer Ortsvereinen wurde schon im Vorfeld dieses Jubiläums ein Einladungsschießen mit viel Spaß durchgeführt, deren Sieger beim Festkommers bekannt gegeben werden.
So wird gefeiert
Beim Festkommers am Samstag ab 15 Uhr im Festzelt erwartet man Ehrengäste aus Politik und Sport. Vor allen Dingen aber auch die Pfeddersheimer Bürger, in deren Gemeinschaft sich die 150 Jahre alte SG voll integriert fühlt. Im Festzelt spielen heute Abend die „Guitar Tigers“, gefolgt von den „Anonymen Giddarischden“ am Sonntag um 11 Uhr zum Frühschoppen. Auch ist Gelegenheit geboten, die eigene Küche am Sonntag kalt zu lassen, bietet doch das Kerwe-Team „Hotspurs Wiesoppenheim“ Kulinarisches an. Ab 15.15 Uhr spielt Schmitts-Hausband bei Kaffee und Kuchen auf, wie man auch für Speis und Trank bestens gesorgt hat. Den ganzen Tag über gibt es ein Bürgerschießen, bei der Sieger oder Siegerin um 18 Uhr, feststehen werden. Der NK gratuliert recht herzlich zum Jubiläum!