Handball Rheinhessenliga Männer: TG Osthofen wirft sich beim 40:24-Heimsieg über HSC Ingelheim den Frust von der Handball-Seele
40-Tore-Marke geknackt
VON JÜRGEN JAAP | Welle auf Welle. Wurf auf Wurf. Alle neunzig Sekunden ein Torjubel. Am sechsten Spieltag der Handball-Rheinhessenliga 2019/2020 haben die Männer der TG Osthofen ihr wahres Können gezeigt. Endlich. Nach einem schleppenden Start in die neue Spielzeit und einer mehr als vermeidbaren und frustrierenden knappen Niederlage zuletzt beim TV Bodenheim ist der Knoten beim ambitionierten Vizemeister der Vorsaison geplatzt.
40:24 (17:13) gewann die TG Osthofen gegen den HSC Ingelheim. Die TGO gab in einer furiosen zweiten Halbzeit ein Statement ab: „Wir sind noch da im Kampf um die Meisterschaft“, schien der aktuelle Tabellenvierte bei nun 7:5 Punkten seinen treuen fast 200 Handballfans in Form eines Feuerwerks zuzuwerfen.
TGO zündet nach 15 Minuten Anlaufzeit ein Feuerwerk
Wobei: Es war ein Feuerwerk, das zunächst so manche Fehlzündung hatte. „Was machen die denn?“, rieb sich mancher TGO-Fan auf der Haupttribüne der Wonnegauhalle ob einer 6:3-Führung der Gäste (10.) verwundert die Augen. „Zu Beginn der Partie haben wir so viele Bälle verworfen“, schnaufte Mirko Höfler ganz tief durch. „Die Pleite in Bodenheim steckte noch in den Knochen“, erkannte der Co-Trainer der Wonnegauer. Doch Osthofen schüttelte sich, kam über den auf allen Positionen gut aufgestellten Kader besser ins Spiel, hatte ganz einfach mehr personelle Optionen als HSC Ingelheim. Dort zündete einzig Jörn Dönsdorf aus dem linken Rückraum heraus insgesamt 16 Wunderkerzen ab. Zwei Drittel der HSC-Treffer ging letztlich auf das Konto des wendigen Hünen mit dem mächtigen Armzug.
TG Osthofen überzeugt als Kollektiv
Die TGO hielt als Kollektiv dagegen. Und wie. Immer wieder klaute die aggressive 3:2:1-Abwehr (Mirko Höfler: „Wir wollten gegen Ingelheim mit unserer offensiven Deckung Ballverluste erzwingen“) den HSC-Angreifern das Leder. Ab nach vorne im Eilzugtempo und rein mit dem Leder in die Maschen. Insgesamt 15 Tore nach schnellen Gegenzügen standen für die TGO am Ende der Partie, die nach einer 17:13-Führung zur Pause in Durchgang zwei so richtig Fahrt aufnahm, zu Buche. „Ein gutes Spiel der kompletten Mannschaft“, hatte Mirko Höfler nichts auszusetzen. Zumal die Männer der TG Osthofen drei Arbeitspunkte abrackerten, die jeder Trainer bei seiner Truppe gerne sieht. Die Abwehr ließ gerade einmal 24 Gegentreffer zu. Die 40-Tore-Marke wurde im Angriff geknackt. Jeder Feldspieler im Kader hat getroffen. Und als „Bonbon“ obendrauf: Der Konkurrenz im Kampf um die Spitzenpositionen der Rheinhessenliga wurde aus der Wonnegauhalle ein nicht zu übersehendes Signal gesendet.