Asiatische Hornisse breitet sich weiter rasant aus

Fachgerecht entfernte ein spezialisierter Hornissenbekämpfer das Nest in der Bebelstraße – eine gefährliche Arbeit, denn die Asiatische Hornisse reagiert äußerst aggressiv, wenn man sich ihrem Nest nähert.

Foto: Thomas Steiner

Der Imkerverein Bienenfreunde Wonnegau e.V.  hat auf eigene Kosten ein gefährliches Nest der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) entfernen lassen. Die Stadtverwaltung hatte zuvor entschieden, kein Einschreiten für notwendig zu halten – sehr zum Unverständnis vieler Anwohner, Imker und Naturschützer.

Das Nest befand sich auf öffentlichem Gelände in der Nähe mehrerer Kindergärten, einer Schule und einem Altenpflegeheim in Worms. Nachdem Mitglieder des Imkervereins die invasive Art eindeutig identifiziert hatten, baten sie die Stadt um Hilfe bei der Beseitigung. „Wir haben auf die Gefahren hingewiesen, die von diesem Nest ausgehen, aber es hieß, man sieht keinen Handlungsbedarf und es sei auch keine Aufgabe der Stadt mehr“, berichtet Vereinsvorsitzender Volker Deutsch.

Um die Anwohner zu schützen und eine weitere Ausbreitung zu unterbinden, habe der Verein beschlossen, die Entfernung zu finanzieren. „Das war nicht billig, aber wir konnten nicht tatenlos zusehen – künftig können wir das als kleiner Verein mit unserem Budget allerdings nicht leisten“, so Volker Deutsch. 

Imker kritisieren Politik

Die Asiatische Hornisse, ursprünglich aus Südostasien eingeschleppt, wurde in diesem Jahr in mehreren Bundesländern von einer „invasiven“ zu einer „etablierten“ Art herabgestuft. Damit entfällt die Pflicht des Landes, Maßnahmen zum Eindämmen oder zum Entfernen von Nestern zu finanzieren. Die Kosten bleiben nun bei Kommunen – oder wie in diesem Fall – bei Privatpersonen bzw. dem Imkerverein und dessen Mitgliedern, ebenfalls Privatpersonen, hängen.

Imker und Naturschützer kritisieren die neue Einstufung scharf. Sie befürchten, dass sich die Asiatische Hornisse dadurch noch schneller ausbreitet. „Wenn niemand mehr zuständig ist, wird die Bekämpfung unmöglich“, warnt ein Sprecher des Landesimkerverbands in Anbetracht der politischen Kapitulation.

Ob die Stadt ihre Haltung künftig überdenkt, bleibt offen. Der Verein fordert nun klare Zuständigkeiten und finanzielle Unterstützung – „damit Engagement und Artenschutz nicht an Bürokratie scheitern“.