Von Marcus Diehl › Der SV Horchheim und seine Relegationsspiele. Ein Thema, mit dem sich der Verein wohl nur schwer anfreunden kann. Wie schon vor zwei Jahren gegen den TuS Knittelsheim ist dieses Mal der ASV Fußgönheim der Stolperstein. Nach der Heimniederlage am Donnerstag kassierte der SVH auch beim ASV mit einem 0:2 (0:1) eine Niederlage. Damit bleiben die Horchheimer in der nächsten Saison in der Bezirksliga Rheinhessen und die Gastgeber feiern nach einem Jahr wieder die Rückkehr in die Landesliga Ost.
In beiden Partien konnte das Team des SVH seine Leistung nicht abrufen. Vor allem die Offensive blieb vieles schuldig. Wie schon im Hinspiel konnten kaum Torchancen erarbeitet werden. Zwar waren sie dieses Mal sofort in der Partie und spielbestimmend, doch es gelang ihnen nicht, die Gastgeber mit einem Tor unter Druck zu setzen. „Wir waren in der ersten Hälfte klar die bessere Mannschaft, auch wenn der ASV noch zwei Hochkaräter vergeben hat. Unser Problem war die Offensive und die Einladung zum Führungstreffer“, so Trainer Sascha Löcher.
Der ASV wählte dieses Mal eine andere Taktik. Nicht so überfallartig wie in der ersten Begegnung. Diesmal war die Marschroute, dem SVH den Ball zu überlassen, in der Defensive stabil zu stehen und auf Konter zu setzen. Im Fußball gibt es immer ein „Wenn und Aber“. Wer weiß, wie die Partie verlaufen wäre, wenn Domenico Gagliardi in der 19. Spielminute aus kurzer Entfernung besser gezielt hätte. Doch statt der möglichen Führung knallte der Ball an den Pfosten und die Gastgeber gingen zwei Minuten später durch Ronny Krause in Führung.
Auch im weiteren Spielverlauf gelang es dem SVH nicht, sich in der Offensive durchzusetzen. Keine Frage, der Wille war dem Team anzumerken, und sie probierten es immer wieder. Aber es sollte einfach nicht sein. War das Team vielleicht sein eigener Gegner? „In der ersten Hälfte am Donnerstag auf jeden Fall“, so Löcher „Am Sonntag haben wir einiges besser gemacht, aber nicht gut genug.“ Sie haben alles ausprobiert. Sie konnten ihre Stärken nicht ausspielen. Über die Außen mit Tempo in die gefährlichen Zonen – ohne Erfolg. Beim Spiel Mann gegen Mann kam die Offensive nicht durch. Fußgönheim hat zwei Dinge besser gemacht als der SVH. Sie haben in der vorderen Box den gefährlicheren Fußball gezeigt und sich keine individuellen Fehler geleistet.
Viel zeit zum Nachdenken hat die Mannschaft des SVH nicht. Drei Wochen Pause, dann beginnt schon die Vorbereitung für die neue Saison. In den letzten Jahren hat der SVH die Favoritenrolle immer angenommen. Dieses Mal wird es anders sein. Sie müssen sich neu erfinden. Der Aderlass ist doch enorm. Einige Stammspieler wechseln in die Landesliga, andere beenden ihre Laufbahn oder möchten kürzertreten. Das Team wird ein neues Gesicht bekommen. Was sich auch positiv auswirken kann. Das wird aber seine Zeit brauchen.