Sängerin Uli Rollshausen und Pianist Christian Maurer entführten am Samstagabend im „Château Schembs“ in die Welt der französischen Chansonnière
Ein „tête à tête“ mit Edith Piaf
Christian Maurer und Uli Rollshausen spannten ihr Repertoire über das breite Repertoire der unvergesslichen Piaf. Dabei gelang es ihnen, musikalisch das Wechselbad der Gefühle aufzuzeigen, welches das Leben der Piaf bestimmte. Foto: Robert Lehr
VON ROBERT LEHR „Je ne regrette rien“ – Auch die Besucher des Konzertes des Wormser Duos „tête à tête“ am Samstagabend im Herrnsheimer „Château Schembs“ sollten es nicht bereuen, in die stilvolle, kleine Konzertscheune von Winzer Arno Schembs gekommen zu sein.
Noch bis zum 12. Mai hat er seine denkmalgeschützten Räumlichkeiten des Jägerbaues am Herrnsheimer Schlosse auch als Straußwirtschaft geöffnet, begleitet von einem abwechslungsreichen musikalischen Liveprogramm.
Während in der Mainacht bereits „Cobody“ um Ausnahmegitarrist „kosho“ den Auftakt der kleine Reihe machten und diese am am 11. Mai mit dem ungewöhnlichen Projekt „Vereinsheim Baldu“ des Karlsruhers Tommy Baldu und des Wormsers David Maier, standen am Samstag Musik und Leben von Edith Piaf auf dem Programm.
Der nur 1,47 m große „Spatz von Paris“ war 1963 kurz vor ihrem 48. Geburtstag gestorben. Ihr kurzes Leben war geprägt von den schwierigen Verhältnissen, denen sie entstammte, ihrer angeschlagenen Gesundheit, aber auch ihrem ausschweifenden Leben mit zahlreichen Affären.
Über all dies berichtete auch Sängerin Uli Rollshausen auf poetische Weise und vertiefte damit das Verständnis für die Musik der Pariserin, die zahlreiche ihrer Texte selbst geschrieben hatte und die daher ein Spiegel ihres Schicksals waren. Dabei hauchte Rollshausen ihren Interpretationen mit ihrer geschulten Stimme und einem unaufdringlichen, aber stets präsenten Bühnenauftritt, Leben ein.
Kongeniales Pianospiel Christian Maurer ergänzte sie mit seinem ebenso gefühlvollen wie professionellen Klavierspiel perfekt. Man merkt den beiden die Erfahrung von rund 15 gemeinsamen Bühnenjahren an, in denen auch schon mehrere CDs mit Chansonmaterial eingespielt wurden.
Auf dem Programm standen am Samstag in erster Linie die bekannten Stücke aus dem relativ kurzen Leben der französischen Chansonnière. Darunter natürlich die Riesenhits wie „Je ne regrette rien“ oder „Milord“, beide aus der Spätphase der Künstlerin. Für letzteren Titel, zugleich ihr größter Erfolg hatte Georges Moustaki den Text geschrieben. Auch mit ihm hatte die damals wesentlich ältere Sängerin ein Verhältnis.
Aber auch mit Stücken wie „L’accordeoniste“, „La wie en rosé“ oder „Sous le ciel de Paris“ begeisterten „tête à tête“ ihr Publikum, und natürlich wurden die Beiden nicht ohne Zugaben entlassen.