VON VERA KONERSMANN Eigentlich ist er ein ganz normaler Junge. Michele Iannuzzelli besucht derzeit die sechste Klasse des Eleonoren-Gymnasiums. In seiner Freizeit genießt er den Frühling in Worms am liebsten mit Freunden bei einem guten Eis vom Vannini oder hängt in der Pizzeria „Bella Napoli“ seines Onkels ab. Aber Michele ist eben nur eigentlich ein ganz normaler Junge, denn jüngst hat sich der Elfjährige einen Traum erfüllt.
Nachdem er im vergangenen Jahr aus persönlichen Gründen nicht bei „The Voice Kids“ teilnehmen konnte, hat er für die aktuelle Staffel erneut seinen Mut zusammengenommen, sich beworben und überzeugt.
„Es war schon immer mein Wunsch, an einer Casting-Show teilzunehmen, um zu zeigen, was ich kann“, erklärt der Schüler selbstbewusst. Seine Liebe zur Musik entdeckte Michele schon recht früh. Bereits mit drei Jahren war es für ihn das Größte, mit der Karaoke-Maschine seines Onkels zu spielen, zu singen und sich selbst anzuhören. „Mit zehn Jahren habe ich mir dann das Klavierspielen selbst beigebracht“. In der Schule besucht er auch eine Gesangsklasse, wo er Stimmbildung erlernt und erste Bühnenluft schnuppern konnte. Das Lied `The Outsider´ habe ich 2014 beim Kammermusikabend des Elos vorgeführt und den Zuschauern hat es wirklich gut gefallen“, begeistert sich Michele für das Singen vor Publikum.
Mittlerweile wird Michele auch auf dem Schulhof erkannt und auf seine Teilnahme an der Casting-Show angesprochen, berichtet er ein bisschen stolz. „Ich bin aber die ganze Zeit eisern geblieben und habe natürlich nicht verraten, ob ich in den Blinds weitergekommen bin“. Seine Familie, Freunde, Lehrer und Klassenkameraden sind ihm ein großer Rückhalt. „Die finden das cool und drücken mir fest die Daumen. Aber ein paar Neider gibt es natürlich auch, das ist wohl immer so“.
„Ich wurde überall herzlich empfangen“
Die Zeit bei „The Voice“ schildert der Elfjährige als durchweg positive Erfahrung. „Bei `The Voice´ habe ich einen Haufen neuer Freunde kennengelernt. Es war überhaupt nicht schwierig, sofort Anschluss zu finden. Die Menschen vom Team und auch die anderen Kandidaten waren alle total offen und freundlich - ich habe noch nie so coole Leute getroffen“, schwärmt Michele. „Umso schwerer war es, wenn jemand ausgeschieden ist, da sind so manche Tränen geflossen“.
Auf seinen Lieblings-Coach angesprochen, gerät er fast ein wenig in Verzückung. „Die Jury-Mitglieder sind alle drei tolle Menschen. Mein Liebling ist aber Lena, die fand ich schon bei der ersten Ausstrahlung von `The Voice Kids´ super!“ Da ist es natürlich nicht verwunderlich, dass sich Michele nach seinem grandiosen Auftritt bei den Blind-Auditions Mitte März für das Team Lena entschied. Umgedreht hatten sich alle drei Jury-Mitglieder, der Wormser hatte also die freie Auswahl. Doch die beiden männlichen Coaches erhielten beide nur ziemlich lässige Absagen von Michele, denen er musikalisch zu verstehen gab, dass es nur ein wahres Team für ihn gibt. Das Herz des Nachwuchssängers schlägt für die Sängerin Lena Meyer-Landrut, die selbst einst von Stefan Raab in einer Casting-Show entdeckt wurde. „Sie ist so fröhlich und verrückt wie ich“, verdeutlicht er seine Entscheidung.
Ob er denn immer so selbstbewusst und unaufgeregt sei? „Nein, natürlich hatte ich immer etwas Angst, wenn z.B. vor meinem eigenen Auftritt jemand ausgeschieden ist, den ich selbst für total talentiert gehalten habe“.
Der Nibelungenstädter berichtet auch von spannenden Geschehnissen hinter den Kulissen. „Ich fand es total abgefahren das zu erleben, was man als Fernsehzuschauer eben nicht sieht. Das Training mit den Vocal-Coaches hat irre Spaß gemacht“.
Ganz klar- Michele möchte später mal Musik machen. „Mein Papa arbeitet in einer Pizzeria, aber ich möchte eher nicht in seine Fußstapfen treten. Gastronomie ist ziemlich stressig, da gibt es viel zu organisieren. Ich würde natürlich gern was mit Musik machen. Musik ist meine große Leidenschaft, da kommen Menschen zusammen!“
Über "The Voice Kids"
„The Voice Kids“ ist der „kleine Bruder“ der Sat.1 Musik-Casting-Show „The Voice of Germany“. Etwa 70 Kinder, im Alter von 8 bis 14 Jahren, die sich vorab beworben hatten und gecastet wurden, werden für die erste Phase, die sogenannten „Blind Auditions“, eingeladen. Dort müssen sie live und einzeln vor Publikum singen. Die Jury-Mitglieder können den Kandidaten zunächst nicht sehen, da sie in Drehstühlen mit dem Rücken zur Bühne sitzen. Sie können für einen Kandidaten stimmen, indem sie sich während seiner Performance zu ihm umdrehen. Der Kandidat kommt eine Runde weiter, wenn er mindestens eine der drei Jury-Stimmen erhält. Unter denjenigen Jury-Mitgliedern, die sich für ihn umgedreht haben, wählt der Kandidat dann seinen Coach für die weiteren Runden. Die Coaches der aktuellen dritten Staffel sind Lena Meyer-Landrut, Johannes Strate und Mark Forster.