„Erfüllt es Sie auch mit Stolz ein Pfiffligheimer zu sein?“

„Jazz Affair“ überrasche beim Festakt zur 950-Jahr-Feier mit dem Volkslied „Die Blümelein sie schlafen“. Foto: Karolina Krüger
VON KAROLINA KRÜGER Ein gelungenes Fest war die Bürgerfeier, zu der Ortsvorsteher Ernst-Dieter Neidig am Sonntagmorgen anlässlich der 950-Jahr-Feier Pfiffligheims eingeladen hatte. Viele waren der Einladung in die Wehrgasse gefolgt und füllten die Turnhalle.Tapfer schlug sich Neidig als Festredner in Vertretung für Dr. Gerold Bönnen, der kurzfristig ausfiel. Die von ihm zusammengetragenen Erkenntnisse zur Entwicklung Pfiffligheims erhellten den Blick in 950 Jahre wechselhafter Geschichte. Nachgewiesen wurde die Besiedlung im Jahr 1068 mit der, von Bischof Adalbert urkundlich festgehaltenen, Versorgungspflicht des Stiftes St. Andreas durch unter anderem Pfiffligheim und Hochheim.
Faden der Besiedlung humorvoll gespannt
Die mittelalterliche Form der Datensicherung ließ auch nach der Ursprungszeit Abschriften entstehen um wichtige Dokumente zu bewahren oder Verlorengegangene zu ersetzen. Somit konnte die von Andreas U. Friedemann 1994 geäußerte Vermutung, dass es sich bei der Abschrift der ursprünglichen Verfügung um eine Fälschung handele, verworfen werden. Nach 1068 wechselte der Name und die Zugehörigkeit des Ortes in den Wirren des Mittelalters, das auch wie die Kriege neue Herrscher brachte, bis hin zur französischen Episode unter Napoleon. Das Ensemble der „Lachbomben“ spann den Faden der Besiedlung bis weit vor Christi Geburt und begannen in ihrem Stück mit der Besiedlung durch die Kelten, denen die Römer und die Franken zur Zeit der Nibelungen folgten. Der Franke Pephilo soll der Namensgeber gewesen sein.

Stolz auf „sein“ Pfiffligheim führte Ortsvorsteher Ernst-Dieter Neidig durch den Festakt zur 950-Jahr-Feier. Foto: Karolina Krüger
Im Mittelpunkt die vielfältigen Erinnerungen und Erlebnisse der alten 1.000-jährigen Ulme, die als Lutherbaum der Kern des dörflichen Lebens war und wieder ist. Musikalisch verwöhnte der Posaunenchor und „Jazz Affair“ die Gäste. Viele Postkarten des Lutherbaums und französischer Soldaten, die hier interniert waren, luden zur Zeitreise ein. Gestaltet wurde das Programmheft mit einem Poster, das vom Jugendtreff Pfiffligheim geschaffen wurde und für das der Sonderpreis des Ortsbeirats in Höhe von 50 Euro verliehen wurde. Gloria Okonkwo, Leni Curtiss und Selina Kekec freuten sich über eine Prämierung beim Malwettbewerb.