Sexualisierte Gewalt ist ein gesamtgesellschaftliches Problem und bleibt oft unsichtbar. Umso wichtiger sind Orte, an denen Betroffene ernst genommen, geschützt und gestärkt werden. Einer dieser Orte ist der Warbede Frauennotruf Alzey-Worms.
Die Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt legte nun ihren Jahresbericht 2024 vor: 81 Menschen suchten im vergangenen Jahr in 168 persönlichen, telefonischen oder schriftlichen Gesprächen Unterstützung. Der Großteil der Ratsuchenden nahm persönliche Beratungstermine wahr. „Diese Kontakte sind zentral für den Beziehungsaufbau und die Schaffung eines geschützten, vertraulichen Rahmens“, betonte Ronja Scheu, Geschäftsleiterin des Frauennotrufs.
Das Angebot richtet sich an Menschen ab 14 Jahren. Neben Frauen und Mädchen nehmen auch zunehmend Angehörige, Freunde, Partner sowie Fachkräfte das Angebot wahr. Im vergangenen Jahr wurden 46 Betroffene, 17 Bezugspersonen und 18 Fachkräfte individuell begleitet. Anke Gilpatrick, Mitarbeiterin des Frauennotrufs, unterstrich die Breite der Arbeit: „Unsere Arbeit geht weit über Einzelfallberatung hinaus. Wir sind aktiv in der Prävention, insbesondere im Kontakt mit Schulen, Vereinen und sozialen Einrichtungen.“
Die Nachfrage nach präventiven Angeboten und der Entwicklung institutioneller Schutzkonzepte wächst spürbar. 2024 begleitete der Frauennotruf zahlreiche Einrichtungen mit Fachgesprächen, Kursen und Vorträgen.
Landrat Heiko Sippel würdigte das Engagement: „Der Frauennotruf leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Sensibilisierung für sexualisierte Gewalt. Der Bedarf an Schutzkonzepten ist weiterhin hoch. Umso wichtiger ist die Arbeit, die hier geleistet wird.“ Die Beratungsstelle unterstützt Menschen aus der gesamten Region und aus allen Verbandsgemeinden des Landkreises Alzey-Worms.
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