So., 09. Juni 2013, 13:06 Uhr
Der SPD Unterbezirk Alzey-Worms feierte bei strahlendem Sonnenschein in Alzey das 150-jährige Parteijubiläum der Sozialdemokraten
Locker und heiter, aber mit klaren Blick nach vorne
VON GERNOT KIRCH 150 Jahre ist natürlich schon ganz schön alt. Doch zeigte der SPD Unterbezirk Alzey-Worms am Samstag bei seinen Jubiläumsfeierlichkeiten zwischen 10 und 15 Uhr auf dem malerischen Rossmarkt im Herzen von Alzey, dass in der Partei viel Dynamik und Jugend steckt. Und genau wie vor 150 Jahren, bei der Parteigründung der Sozialdemokraten in Leipzig, war es auch am Samstag in Alzey das Themen soziale Gerechtigkeit, das die Menschen umtrieb.
An dem vielbeschworenen Markenkern hat sich also in den letzten 150 Jahren nicht viel geändert. So forderte die Unterbezirksvorsitzende, Kathrin Anklam-Trapp, im Rahmen ihrer Begrüßung gegen 10 Uhr faire Löhnen für alle, was konkret bedeute, ein flächendeckender Mindestlohn und die gleiche Bezahlung von Stammbelegschaft und Leiharbeiter. Auch sollte die Leiharbeit in Firmen auf ein halbes Jahr begrenzt werden.
Forderung nach gerechtem Gesundheitssystem
Alles was zeitlich darüber hinausging, sei keine kurzfristige, personelle Abdeckung mehr von Produktionsspitzen, sondern bedeute eine Phase in der Firmen mehr Arbeitnehmer benötigten. Und dies solle über Festanstellungen geregelt werden. Genauso kämpferisch und engagiert zeigte sich Kathrin Anklam-Trapp beim Thema Gesundheitsversorgung. Hier lehnte sie ein Zwei- oder gar Vierklassenmedizin ab und sprach sich für ein gerechteres System aus, welches den Menschen den Zugang zu ärztlicher Behandlung sichere. Ein wichtiger Aspekt sei dabei auch die medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.
Viel Beachtung fand die Rede des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz, der als Ehrengast zur Mittagszeit begrüßt werden konnte. Ins Zentrum seiner Ansprache rückte er das Ehrenamt, das ein unsichtbarer Bestandteil, des sozialen und gesellschaftlichen Lebens sei. Der Innenminister nutzte die Möglichkeit zu einem Rundgang auf dem Ross- sowie dem Fischmarkt und sprach mit vielen der insgesamt etwa 500 Besuchern. Besonders großes Interesse zeigt er beim Besuch der Ausstellung „150 Jahre SPD“, die den Gästen einen reich bebilderten Überblick über die vergangenen 150 Jahre aus sozialdemokratischer Sicht bot.
Als gegen 15 Uhr die Veranstaltung endete, zog Kathrin Anklam-Trapp ein positives Fazit, des bewusst locker und heiter gestalteten Festes, das keine langen Ansprachen, sondern viel Begegnung der Menschen bot. Mit viel Musik und Aktion auf der Bühne begeisterte es die Genossen aus den 50 SPD Ortsvereinen des Unterbezirkes sowie die „neutralen“ Gäste. Und auch mit dem Wetter hatte die SPD Glück, denn es herrschte strahlender Sonnenschein. Kathrin Anklam-Trapp sagte denn auch gegenüber dem NK, dass es in den letzten Wochen ein Vabanquespiel mit der Frage gewesen wäre: „Geht man in eine Halle oder riskiert man es und feiert wie geplant auf dem Rossmarkt in Alzey?“ Letztlich sei die Entscheidung für den malerischen Ortskern die richtige Wahl gewesen.[nggallery id=76]