Meilenstein in der Entwicklung der Schullandschaft

Vertreter des Ministeriums, der Stadt, Schule und der am Projekt Beteiligten, gaben am Mittwochvormittag mit dem Spatenstich den offiziellen Startschuss für den Neubau der PfrimmtalRealschule plus in Worms. Foto: Steffen Heumann
VON STEFFEN HEUMANN: Nach vierjähriger Vorplanung folgte am Mittwochvormittag der Startschuss für den 1. Bauabschnitt im Rahmen des Neubaus der PfrimmtalRealschule. Ein Großprojekt unter den vielen Bau- und Sanierungsmaßnahmen, um die Wormser Schulen zu modernisieren, wie Oberbürgermeister Adolf Kessel erklärte. Im Bezug auf die Pfrimmtal Realschule plus habe man sich für die wirtschaftlichste Lösung entschieden: einen Neubau. Das 14,2 Millionen Euro teure Vorhaben wurde mit Landesmitteln in Höhe von 8,5 Millionen Euro gefördert. Ende 2022 das Gebäude fertiggestellt sein, dann schließt sich der Abriss der Bestandsgebäude an.
„Ein guter Tag für die Schullandschaft“, betonte Baudezernent Uwe Franz. Mögliche wurde die Umsetzung Realisierung erst durch das Kommunale Investitionsförderungsprogramm 3.0 – Kapitel 2, dass ausschließlich für Maßnahmen zur Verbesserung der Schulinfrastruktur gilt. „Aber auch durch das Engagement von Simone Gnädig“, wie der Dezernent ergänzte, „die sich durch ihre Hartnäckigkeit in der Funktion als Rektorin mit viel Herzblut und in intensivem Dialog mit den Akteuren für die Umsetzung stark gemacht hat.“ Hintergrund sei natürlich, dass die Gebäude der früheren Diesterweg Hauptschule aus dem Jahr 1969 nicht mehr zeitgemäß sind und ein hör Bedarf an erweitertem Schulraum bestehe. Einstimmig hätten sich die Gremien für die Neubau-Variante ausgesprochen. Um Probleme durch eine Modullösung oder die verkehrliche Infrastruktur zu umgehen, werde der Tennenplatz als Standort für den Neubau gewählt. Franz führte weiter aus, dass dann auf der Fläche der alten Gebäude ein neues Sportfeld entstehe, zusammen mit den technischen Installationen, die sowohl von der Real- als auch der Grundschule genutzt werden. Neubau, Abriss der Bestandsgebäude, Neubau Sportfläche, Restleistungen sowie die abschließende Erweiterung der Diesterweg Grundschule. So skizzierte Uwe Franz den Ablauf der Baumaßnahmen auf dem 36.412 Quadratmeter umfassenden Areal. Der Neubau mit Erdgeschoss, erstem und zweitem Stock werde komplett C02-neutral gebaut und speise sich über regenerative Energiequellen. Weitere Fördermöglichkeiten für die doch anstehenden Maßnahmen seien derzeit in Prüfung, schloss Franz.
Kinder, Eltern und Räume bilden ein Team
„Kinder, Lehrer und die neuen Räume werden ein tolles Team bilden“, freute sich auch Bernd Weyrauch, stellvertretender Abteilungsleiter im Bildungsministerin über den großen Tag. Eine Fortbildungsstätte zum Wohlfühlen soll es sein, wie Weyrauch unterstrich, an der Kinder eine optimale Förderung erfahren sollen und ihre Fähigkeiten entfalten können. Zunächst gelte es sich aufgrund des Baulärmes in Geduld und Nachsicht zu üben, so der Vertreter des Ministeriums. Die neue und moderne Lernstätte biete viele Chancen, konstatierte Weyrauch, der hofft, dass diese künftig auch rege genutzt werden.
Schule neu erlebbar machen
Diplom-Ingenieur Torsten Petroschka vom ausführendem Architekturbüro „sander.hofrichter“ lobte den Mut, neue Wege gehen zu wollen. Damit sei die Voraussetzung geschaffen, Schule neu erlebbar zu machen. „Das Optimum für alle“, wie Petroschka berichtete. Die bis zu 6 Klassenzimmer im Neubau führen zu einer gemeinsamen Mittelzone als Stützpunkt, um soziale Kompetenzen zu stärken. Eine neue Mitte, ähnlich einem Wohnzimmer, passe sich den Bedürfnissen an und lasse sich im Laufe der Zeit auch verändern. Im dreigeschossigen Bau aus Atriumcuben seien ein offener Sitz und die Kommunikationstreppe der Blickfang. Klinker bilden die Fassade, an eine Raumbelüftung sei mit Verweis auf Corona-Zeiten ebenso gedacht worden, wie an eine Photovoltaikanlage.
„Langer, aber lohnender Weg“
„Einfach nur überwältigt“, beschreibt Rektorin Simone Gnädig den Startschuss. „Ein langer, aber lohnender Weg“, weiß Simone Gnädig auch im Namen ihres Kollegiums um den Prozess, bei dem alle Beteiligten mit viel Weitsicht über den Tellerrand hinaus geblickt hätten, damit der neue Raum für pädagogische Arbeit Wirklichkeit werden könne. „Unser Baby, jetzt geht es endlich richtig los mit dem Neubau“, so die Pädagogen am Mittwoch unisono. Mehr Infos über das Projekt und das Konzept gibt es unter www.pfrimmtalschule.de

Blick in die Zukunft – das Innenleben des Schulneubaus auf einer Fotomontage. Foto: Steffen Heumann