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11.44 Uhr | 15. August 2023
WORMSER FOR FUTURE: Aktivisten demonstrieren am 21. August um 15 Uhr auf Marktplatz / Schnellere Verkehrswende gefordert

Raddemo „Ohne Kerosin nach Bayern“ gastiert in Worms

So müsste es in der Wormser Innenstadt täglich aussehen – Radparkplatz während des Jazzfestivals Foto: Bertram Schmitt

Von Florian Helfert › Hunderte Aktivisten radeln unter dem Motto „Ohne Kerosin Nach Bayern“ (OKNB) nach München zur Internationalen Automobilausstellung (IAA) beziehungsweise zum Gegenstück des zeitgleich stattfindenden Verkehrswendecamps. Auf dem Weg nach München treten sie an möglichst vielen Orten für eine Transformation des Verkehrssektors ein – dank der Initiative der Wormser for Future (WfF) unter anderem auch in Worms.

Am Montag, dem 21. August, wird eine OKNB-Delegation in Worms beim 1. SC Poseidon e.V. übernachten. Zuvor holen Wormser Aktivisten sie morgens im Osthofener Stadtpark ab. Die gemeinsame Weiterfahrt nach Worms endet auf dem Marktplatz mit einer Kundgebung um 15 Uhr.

Heißester Juli seit Messbeginn

Dass der vergangene Juli nach Daten des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der heißeste Monat gewesen ist, der jemals gemessen wurde, bestärkt die Aktivisten in ihrem Ansinnen zusätzlich. Für diese ist kein nennenswertes Umlenken in der Verkehrswende erkennbar. Vor allem das Verkehrsministerium verfehle seit Jahren seine Klimaziele. CO2-Emissionen müssten sinken, stattdessen stiegen sie im Verkehrswesen zuletzt sogar an. Aus Sicht der Demonstranten priorisieren die Bundesverkehrswegepläne von Verkehrsminister Volker Wissing weiterhin Autos. Dringend notwendige Vorhaben bei Bus und Bahn sowie Radinfrastrukturen würden hingegen aufgeschoben und kaputt gespart. Scheinbare Lösungen wie E-Fuels und E-Autos werden von de Aktivisten als Feigenblatt betrachtet.

Worms leidet unter Autolast

„Auch in Worms trägt der motorisierte Verkehr circa 20 Prozent zum CO2-Ausstoß bei. Null Prozent soll es bis 2040 sein. Schnelles Handeln wäre angebracht, aber alles dauert verdammt lange, auch in unserer Stadt“, so Günter Niederhöfer, Mitaktivist bei WfF. „Es gibt Pläne, Ideen, Ausschreibungen bei Rad und ÖPNV, um mehr Menschen zu bewegen, das Rad und den Bus zu nehmen, oder zu Fuß unterwegs zu sein.“

Ihm zufolge wäre es ideal, ganz auf das Auto zu verzichten, wenigstens auf das Zweit-Auto. Und es sei ja nicht alleine der schädliche Ausstoß von CO2: „Es ist die schiere Anzahl der Autos auch in unserer Stadt. Die Folge: Verkehrslärm, Schadstoffe, Staus morgens, mittags, abends und der öffentliche Raum wird mehr und mehr zum Parkplatz“, bedauert Niederhöfer. Wenn Worms wirklich WOW werden solle, werde eine Verkehrswende für eine attraktivere, lebenswertere Stadt unerlässlich.

Für eine gelingende Verkehrswende in Worms haben die Umwelt- und Verkehrsverbände ADFC, BUND, NABU und VCD bereits in der Vergangenheit – unter anderem im Kontext des städtischen Mobilitätskonzeptes – schon eine Vielzahl von Maßnahmen veröffentlicht.

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Geschrieben in Worms und Ortsteile

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