Die Generalsanierung der Riedbahn sollte eigentlich mit der vollständigen Wiederaufnahme des Zugverkehrs zum 15. Dezember auch im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) erfolgreich abgeschlossen werden. Doch durch die verspätete Bauabnahme der Leit- und Sicherungstechnik wird es auch nach der feierlichen Inbetriebnahme am 14. Dezember zu schmerzhaften Einschränkungen im S-Bahn- und Regionalverkehr, insbesondere im Mannheimer Norden, im Kreis Bergstraße und in Worms, kommen.
Allerdings hat die massive Kritik des VRN und des ZÖPNV nun bewirkt, dass alle Nahverkehrslinien ab dem 24. Dezember wieder gefahren werden. Das bedeutet, dass Fahrgäste, die auf die S8 und die S9 angewiesen sind, nicht wie noch am Montag von der Bahn angekündigt bis Mitte Januar auf die Rückkehr der Züge warten müssen.
Bis zum 23. Dezember müssen Kunden im Ried und im Mannheimer Norden jedoch weiterhin mit dem Schienenersatzverkehr (SEV) vorliebnehmen. Dies bereitet dem VRN weiterhin insofern große Sorge, als dass die digitalen Auskunftssysteme des VRN aufgrund der kurzfristigen Mitteilung über die Verlängerung der Zugausfälle und die verspätete Datenbereitstellung durch die Deutsche Bahn (DB) bis auf Weiteres keine aktuellen Fahrpläne in der Live-Auskunft der myVRN-App darstellen können.
„Dass wir erst am Mittwochvormittag von der DB erfahren haben, welche Schienenersatzverkehre für die betroffenen Linien ab Sonntag geplant sind, ist eigentlich nicht entschuldbar. Besonders gravierend ist, dass der Schülerverkehr entlang der Nibelungenbahn in den ersten Fahrplanentwürfen am Mittwoch gar nicht berücksichtig worden war, obwohl es für solche Fälle seit langem ein zwischen dem Kreis, dem VRN und DB Regio abgestimmtes SEV-Konzept gibt, auf das jederzeit bei kurzfristigen Störungen zurückgegrfiffen werden kann und mir noch am Montag zugesichert worden war, dass man DB-seitig den bisherigen SEV vollumfänglich fortführen wolle. Es hat uns dann nochmal zusätzliche Zeit gekostet, die notwendigen Schulfahrten wieder nachgesteuert zu bekommen“, kritisiert Dr. Michael Winnes, Geschäftsführer der VRN GmbH, deutlich.
Dieser Planungsfehler beim Schienenersatzverkehr führt nun dazu, dass die Bereitstellung der digitalen Fahrplandaten durch die DB nochmal korrigiert werden musste und höchstwahrscheinlich erst im Laufe der nächsten Woche auf den VRN-Servern ankommen wird: „Unsere myVRN-App und die Fahrplanauskunft auf der Website können die aktuellen Ersatzfahrpläne wahrscheinlich erst im Laufe der kommenden Woche in der Verbindungsauskunft anzeigen. Eine verlässliche Fahrgastinformation ist daher leider nur über die Fahrplanbuchseiten auf unserer VRN-Website www.vrn.de möglich, auf der wir die nun neu abgestimmten Fahrpläne in klassicher Form zur Verfügung stellen können“, so Dr. Winnes weiter.
Gleichzeitig hebt er die Bedeutung der vorzeitigen Wiederaufnahme des Betriebs für die S8 und S9 hervor: „Es ist ein wichtiges positives Signal, dass die Deutsche Bahn den Betrieb der S8 und S9 jetzt doch früher als ursprünglich angekündigt wieder aufnehmen kann. Das war dringend notwendig, um die Mobilität im Nahverkehr der Region über die Feiertage und den Jahreswechsel sicherzustellen. Vor allem ist es wichtig, dass zum Schulbeginn im neuen Jahr wieder alle Züge fahren. Leider bleibt der fahle Beigeschmack, dass erst die massive öffentliche Kritik dazu geführt hat, dass die Abnahmeprozesse nun doch beschleunigt wurden.“