30 Minuten totale Sendepause, 90 Minuten Aufholjagd und nach gut zwei Stunden ein in der Summe enttäuschendes 5:5-Unentschieden auf der Anzeigetafel. So lief die Partie für die junge Truppe des TV Leiselheim bei den jüngst in die Tischtennis-Oberliga Südwest aufgestiegenen und in den ersten vier Spielen noch punktlosen Gastgebern des TTC Oppau. „Wir bekamen in den zwei Doppeln und den ersten beiden Einzeln unerklärlicherweise keinen Fuß auf den Boden“, konnte sich Leiselheims Coach Thomas Strieder den Stotterstart seines Teams nicht wirklich erklären. Die routinierten Ost-Pfälzer warfen ihre Kampfkraft gegen die technisch überlegenen Gäste in die Waagschale. Mit Erfolg, denn nach vier schnellen Siegen stand ein klarer 4:0-Vorsprung der Hausherren auf dem Ergebniszettel zu lesen.
Partie gelaufen? Nein! Die Leiselheimer Jungspunde Yaroslav Chmykhalenko (16) und Richard Strieder (15) stellten mit nervenstarken und sicheren Einzelerfolgen den 4:2-Anschluss her. Und besser noch: Max Klink, Aleksandar Grujic und erneut der ukrainische Flüchtling Yaroslav Chmykhalenko feuerten im zweiten Einzel-Durchgang ihren Frust des kapitalen Fehlstarts von den Schlägern. Leiselheim führte plötzlich 5:4. Es lag am Youngster Richard Strieder, das Match womöglich völlig auf den Kopf zu stellen. Doch der erfahrene Oppauer Marco Buchert hatte dagegen etwas einzuwenden und brachte für seine Farben das verdiente 5:5-Unentschieden in trockene Tücher.
Mit der Hypothek des Punktverlustes vom Vorabend in den Köpfen ging der TVL tags darauf beim heimstarken TTF Frankenthal eher als Außenseiter an die Tische. Zumal die Ost-Pfälzer den eigens für die Partie aus Hamburg angereisten Topspieler Christian Stofleth aufboten. „Das wird ganz schwer, besonders im vorderen Paarkreuz“, rechnete Thomas Strieder mal schnell die deutlich besseren Q-TTR-Leistungszahlen der Frankenthaler zusammen. In der Tat. TTF Frankenthal holte vorne alle vier Einzel, addierte ein Doppel und zwei Punkte hinten hinzu. Einzig der überragende Leiselheimer Yaroslav Chmykhalenko behielt seine makellose Weste in den beiden Einzeln. Er sorgte zudem mit einem weiteren Zähler im Doppel an der Seite von Max Klink für eine von den Zahlen her erträgliche 3:7-Niederlage. Fakt ist aber auch: Nach vier Spieltagen steht der TV Leiselheim mit 2:6 Punkten auf einem Abstiegsrang.
TTC Oppau vs. TV Leiselheim 5:5
Punkte TV Leiselheim: Max Klink, Aleksandar Grujic, Yaroslav Chmykhalenko (2), Richard Strieder.
TTF Frankenthal vs. TV Leiselheim 7:3
Punkte TV Leiselheim: Max Klink/Yaroslav Chmykhalenko, Yaroslav Chmykhalenko (2).
Gut für die junge Mannschaft des TV Leiselheim, dass nur wenig Zeit bleibt, um über die Bruchlandung in der Pfalz nachzudenken. Bereits an diesem Wochenende steht der nächste Doppel-Spieltag auf dem Programm. Erst geht es Samstagabend, dem 2. November zu DJK SV RW Finthen. „Ein Spiel beider Teams auf Augenhöhe“, erwartet Thomas Strieder. Sonntagmorgen um 11 Uhr geben die Westerwälder vom TTC Wirges ihre Visitenkarte am Leiselheimer Trappenberg ab. „Mit einer ähnlich couragierten Leistung wie gegen die Spitzen-Mannschaften aus Nassau und Klein-Winternheim am ersten Doppel-Spieltag können wir sicher ganz gut mitspielen“, hofft Thomas Strieder auf eine spannende Begegnung.
TV Leiselheim vs. TTC Wirges, Sonntag, 3. November, 11 Uhr, Eintritt frei
Sporthalle Zum Trappenberg 21, Worms-Leiselheim, fürs leibliche Wohl ist bestens gesorgt.