In diesem Jahr führte die Studienreise des Deutsch-Italienischen Freundschaftskreises in die touristisch vergessene Region von Kalabrien im Stiefel Italiens.
Hans-Joachim Rühl hatte mit einem Reiseveranstalter ein selten durchgeführtes Programm ausgearbeitet. Zunächst standen die Besichtigung des Hauses der Palmenkulturen an der Costa Viola und Bagnara Calabrese, einem Fischereizentrum mit Schwertfischen und herrlichem Strand auf dem Programm.
Weiter ging die Fahrt nach Scilla, der durch den Felsen des Seeungeheuers "Skylla" und das alte Schloss der Prinzen Ruffo bekannt geworden ist.
In Cannitello, dem nahegelegensten Punkt zwischen Kalabrien und Sizilien wurde kurz verweilt. Sehr beeindruckend waren die kleinen fast unberührten Bergdörfer der "Area Grecanica" von Pentidattilo und Bova Superiore, wo die ältere Generation noch griechisch spricht.
Die gepflegte Provinzhauptstadt Reggio Calabria bezauberte die Mitreisenden mit der herrlichen Küstenpromenade, die der Dichter Gabriele D`Annunzio die schönste Meile Italiens nannte.Impostant wirkte die Kathedrale, die größte Kirche Kalabriens, mit einer beeindruckenden Sakramentskapelle aus dem 17. Jahrhundert sowie den Statuen des Apostels Paulus und des heiligen Stephanus.
Die Fahrt führte weiter durch die "Magna Greca" nach Locri mit den antiken Ausgrabungsstätten inmittel von Weinbergen und Zitruspflanzungen.Hier sieht man Teile von griechischen Stadtmauern und Tempelresten. Nach einer langsamen Verfallsperiode zogen sich die Einwohner der Stadt in die Berge zurück und gründeten Gerace mit seinem herrlichen Dom in arabisch-normannischen Stil (11. bis 13.Jahrhundert).
In diesem mittelalterlichen Ort ist die Kirche San Francesco mit dem gotischen Portal ebenso sehenswert. Am vorletzten Tag wurde das 800 Meter hochgelegende Kloster der Kartausermönche inmitten von Buchen und Tannenwäldern besucht. Es entstand durch den Kartäusermönch Bruno von Köln. Ihm wurde vom Normannenherrscher Roger der Grund und Boden geschenkt, auf dem dann 1090 das Kloster entstand.
In Tropea war das auf einer Klippe vorgelagerte pittoreske Kirchlein "Santa Maria dell"Isola" sehenswert, an deren Felswänden sich ein herrlicher Strand ausbreitet. Ein absoluter Höhepunkt bildete der Besuch der Stadt Taormina in Sizilien. Von unserem Hotel fuhren wir mit der Fähre über die Meerenge von Messina, um nach Taormina zu gelangen.
Über die Hauptstraße des "Corso Umberto" kommt man zu dem berühmtesten Bauwerk Taorminas, dem Teatro Greco, dem Griechischen Theater, das im 3. Jahrhundert vor Christus erbaut wurde. Es wurde im 2. Jahrhundert von den Römern fast völlig zerstört. Die Reise wurde durch die sachkundige Führung von Giovanna Bretti, einer Deutsch-Italienierin, die lange in Mainz lebte, zu einem Erlebnis. Die Teilnehmer schwärmten von der Vorbereitung und zuverlässigen Durchführung.
Auch das Kulinarische mit landestypischen Gerichten Kalabriens, die vom angenehmen und überaus freundlichen Hotelpersonal serviert, wurden, kamen ebenso nicht zu kurz. Diese Reise hat irgendwann eine Wiederholung verdient, so der Abschlusskommentar von Hans-Joachim Rühl.