Planspiel Börse: Rudis spekulieren sich gleich mehrfach an die Spitze
Spekulanten, zwei Gauner und zehn Prozent Rendite
Andrea Czaja verleiht Christian Käufer, Moritz Geffert, Janne Prölß, Henrik Wach, Paul Bonin und Leon Karlin zum erfolgreichen Abschneiden beim Planspiel Börse ein echtes und sehr schönes (aber leider wertloses) Wertpapier. Schulleiter Dr. Markus Wallenborn ist beeindruckt.
„LosKommInDieGruppe“! So könnte das Motto der Planspiel-Börse-AG lauten, die Lehrerin Andrea Czaja bereits seit vielen Jahren am Rudi-Stephan-Gymnasium leitet. Statt dessen handelt es sich jedoch um den Teamnamen der beiden Spekulanten Moritz Geffert und Christian Käufer (MSS 11), die, bereits alte Hasen im AG-Börsengeschäft, aus ihrem Startkapital innerhalb eines knappen Vierteljahrs rund 10 Prozent Rendite holten und sich damit am Ende auf Platz 2 der Bestenliste im Gebiet der Sparkasse Worms-Alzey-Ried katapultierten.
Das Planspiel Börse ist eine Aktion der Sparkasse, bei der jedes Jahr Schüler-Teams mit imaginären 50.000 Euro um die Wette spekulieren und lokal sowie länderübergreifend Preise erringen können. In diesen zehn Wochen geht es darum, den Teilnehmern spielerisch und auch praxisnah die Vorgänge in der Wirtschaft und besonders an der Börse näherzubringen.
„Wir hatten am Ende aus 50.000 genau 55.194,70 Euro gemacht“, so die beiden Börsenhaie, „und dabei liefen Modeaccessoires und Halbleiter ziemlich gut, Nokia und Cisco dagegen eher schlecht.“ Kehring und Infineon lauteten die Glückslose, die Christian und Moritz nicht nur auf den zweiten Platz der Sparkasse-Worms-Alzey-Ried, sondern gar auf Platz 9 von insgesamt 1157 Teams in ganz Rheinland-Pfalz brachten. Und Andrea Czaja ergänzt, dass sie dabei sogar auf Platz 5 der Nachhaltigkeitswertung gelandet seien, „das ist ein wahnsinnig gutes Ergebnis“, so die Leiterin der Planspiel-AG.
Dass es auch anders laufen kann, mussten zum Beispiel Nicolas Weber und Michel Wurm erfahren. Im Unterschied zum letzten Jahr, in dem sie erfolgreich die selbe Strategie verfolgten wie in diesem, wurden sie diesmal leider nur 57. von den 66 Teams im Sparkassen-Kreis und verloren rund 1000,- Euro ihres Startkapitals. Dennoch: Von den insgesamt acht Teams der Planspiel-Börse-AG am Rudi, die während dieser Runde allesamt aus jeweils zwei Schülern von der Jahrgangsstufe 9 bis hinauf zur MSS 13 des RSG bestehen, schafften es vier in die Top-Ten der Wormser Sparkasse, alleine zwei davon landen damit ebenso unter den ersten zehn Teams in ganz Rheinland-Pfalz. Die „Spekulanten“ Leon Karlin und Philipp Groll wurden Dritter bzw. Zehnter im Bundesland und „die Technikanten“ Paul Maurer und Adrian Skalitz wurden Sechster. Nicht zuletzt dürfen sich „die zwei Gauner“ Janne Prölß und Carl Kloster über Platz acht bei der Wormser Sparkasse freuen. Erwähnenswert, nicht nur wegen ihres leckeren Namens „Team Spekulatius“, sind die beiden jüngsten Börsengurus der AG: Paul Bonin und Henrik Wach aus der Klasse 9d landeten bei ihrer ersten Teilnahme auf Platz vier der Nachhaltigkeitswertung und in diesem Segment noch einen Platz vor den beiden Überfliegern Geffert/Käufer. Womit in diesem Jahr die Plätze drei, vier und fünf in dieser zu Zeiten von Fridays for Future immer bedeutenderen Sparte auf Teams des altsprachlichen Gymnasiums entfallen.
„Das ist dieses Mal ein beeindruckendes Gesamtergebnis“ freut sich AG-Leiterin Czaja, die in all den Jahren, in denen sie die AG am RSG bereits leitet, schon einige Erfolge feiern konnte. Viel wichtiger als solche Erfolge ihrer Spekulationsjünger ist Andrea Czaja aber etwas anderes. „Es ist einfach toll zu sehen, wie die Schüler die Funktionsweise der Börse kennenlernen und sich dabei völlig von selbst beginnen für die Mechanismen der Wirtschaft zu interessieren,“ erklärt die Mathematik- und Informatiklehrerin. „Und ich bin immer wieder überrascht, wie kritisch und differenziert die jungen Leute ihre eigenen, teils überragenden Spekulationserfolge einordnen.“ Daran dürfte Andrea Czaja mit ihrer AG keinen geringen Anteil geleistet haben.