In einer gemeinsamen Presseerklärung heben Alzeys Bürgermeister Steffen Jung und Landrat Heiko Sippel den Stellenwert des wiederholt insolventen DRK-Krankenhauses hervor. Die erneute Insolvenz der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz sorgt für Verunsicherung. Doch es gibt Hoffnung: Stadt und Landkreis setzen sich entschlossen für den Erhalt des Standorts ein.
Die Nachricht über ein weiteres Insolvenzverfahren der DRK-Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz kam unerwartet. „Nachdem erst vor Kurzem das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung erfolgreich zum Abschluss gebracht werden konnte, ist die Nachricht ein Schock“, stellen Landrat Heiko Sippel und Bürgermeister Steffen Jung fest.
Die Einflüsse, die zu dieser Situation geführt haben, kommen von außen und betreffen die Häuser der Krankenhausgesellschaft im Norden; es geht um kurzfristig eingetretene hohe Forderungen der Versorgungskasse. Das DRK-Krankenhaus in Alzey hat sich all die Jahre trotz schwieriger Rahmenbedingungen in der Krankenhausfinanzierung stets behauptet und ist nach wie vor wirtschaftlich gut aufgestellt, ist aber als Teil der GmbH von der Insolvenz mit betroffen.
„Jetzt muss es darum gehen, im Insolvenzverfahren eine tragfähige neue Struktur für eine gesicherte Zukunft des Krankenhauses in Alzey zu schaffen. Die Absicht des DRK, das Krankenhaus gesellschaftsrechtlich neu aufzustellen, aber im DRK-Verbund zu erhalten, wird vom Landkreis Alzey-Worms unterstützt. Das DRK hat in den letzten fast 35 Jahren mit einem exzellenten Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine tolle und unverzichtbare Arbeit geleistet und mit hohen Millionenbeträgen die Einrichtung saniert und erweitert“, macht Sippel deutlich.
Die Region braucht dieses Krankenhaus für eine wohnortnahe Versorgung nicht nur im Bereich der Akutmedizin. Auch die Tatsache, dass das Krankenhaus als akademisches Lehrkrankenhaus der Uni-Medizin Mainz tätig ist, beweist die hohe Anerkennung und nicht zuletzt die Bedeutung für die Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner. Die Notfallmedizin und die notärztliche Versorgung wären ohne das Krankenhaus nicht vorstellbar.
Alzeys Bürgermeister Steffen Jung sagt: „In einer wachsenden Stadt wie Alzey ist ein Krankenhaus für die Gesundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Menschen aus dem Umland unverzichtbar. Gerade in den letzten Jahren hat sich unser Krankenhaus enorm entwickelt und genießt einen hervorragenden Ruf. Diesen Status Quo gilt es – trotz der Insolvenz des Trägers – unbedingt zu erhalten.“
„Wo wir als Stadt und Landkreis unterstützen können, werden wir dies tun“, zeigen sich Landrat Heiko Sippel und Bürgermeister Steffen Jung optimistisch. Bei einer Personalversammlung hat der Landrat ein klares Bekenntnis des Landkreises zum Standort ausgesprochen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Arbeit während des ersten Insolvenzverfahrens gedankt. Gleichzeitig appellierte er an die Belegschaft, in den nächsten Wochen gemeinsam die schwierige Herausforderung zu bewältigen und diese auch als Chance für einen Neuanfang auf einem gesicherten Fundament zu sehen.
Schon direkt nach Bekanntwerden der finanziellen Schwierigkeiten hat sich Landrat Heiko Sippel an den Gesundheitsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch, gewandt. Mit ihm steht er im engen Austausch. In einer kurzfristig anberaumten Sitzung des Ältestenrates des Kreistages kam seitens der Fraktionen die Solidarität ebenfalls zum Ausdruck. Auch das Land sieht die Stärke und den Bedarf des Krankenhausstandortes Alzey und will aktiv mitwirken, dass es zu einer Lösung kommen kann.
„Bei aller verständlichen Sorge und Enttäuschung über die eingetretene Situation gibt es aufgrund der Stärke und dringenden Notwendigkeit des DRK-Krankenhauses die berechtigte Hoffnung auf eine gute Lösung für die Zukunft des Hauses", machen Landrat Sippel und Bürgermeister Jung deutlich.
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