IN EIGENER SACHE: Nibelungen Kurier stiftet zum 40-jährigen Jubiläum 400 Bäume / Weitere Baumspender willkommen
„Tief verwurzelt. Weit verzweigt.“
Von Florian Helfert › Ende Juli schreckte eine Studie der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Worms auf, denn unter 190 miteinander verglichenen Kommunen landete die Lutherstadt im ersten bundesweiten „Hitze-Check“ des unabhängigen Vereines nur auf dem viertletzten Platz (der NK berichtete).
„Zu viel Grau, zu wenig Grün“, konstatierte die Analyse mit Blick auf Flächenversiegelung und Grünausstattung. Der Vorwurf der Umwelthilfe: Der Großteil deutscher Städte schütze die Menschen nicht ausreichend vor den extrem hohen Temperaturen als Folge der Klimakrise. Die Stadt Worms selbst stellte die Datengrundlage der Studie in Frage.
Bäume als bessere Klimaanlagen
Schon unsere Vorväter mit (Vor-)Garten wussten: Bäume vor Fenstern und Fassaden bieten, Geduld vorausgesetzt, einen natürlichen Sonnenschutz. Im Sommer schafft es nur wenig Licht durch die Baumkrone und zusätzlich verdunsten sie an heißen Tagen große Mengen Wasser, was ihre Umgebung angenehm abkühlt.
Die Kühlleistung eines einzelnen Baumes kann dergestalt laut Forschern der Universität Wageningen 20 bis 30 Kilowatt betragen – das zehnfache einer Klimaanlage!
Haben Bäume im dunklen Winter ihr grünes Laubkleid hingegen abgeworfen, können durch die Fenster viel Tageslicht und wärmende Sonnenstrahlen eindringen, weiß auch die Verbraucherzentrale um das wiederentdeckte Wissen der Alten aus Zeiten nur einfach verglaster Fenster.
Grüne Lungen der Kommunen
„Bäume, Grünanlagen und Wälder bilden die grünen Lungen unserer Städte und Gemeinden“, schätzt NK-Geschäftsführer Frank Meinel deren angenehmes Mikroklima. Wen es in der Freizeit in den Wald zieht, kennt den wohltuenden Effekt aus dem Effeff.
Zehn Bäume pro Jubiläumsjahr
Mit einem Schlag wird diese grüne Lunge im Umland der Lutherstadt Worms jetzt deutlich wachsen: Tief in der Region verwurzelt und von Anzeigenkunden bis hin zur Vereinswelt weit verzweigt vernetzt, stiftet der Verlag anlässlich seines 40-jährigen Jubiläums gleich 400 Bäume. Gesetzt werden sie in der Nähe des Wormser Wäldchens auf einem Grundstück der Familie von Heyl zwischen Bobenheim und Worms.
Klimaangepasste Baumarten
Begleitet und koordiniert wird das Projekt Nibelungenwald auf den Flurstücken 1280/1 und 1280/3 des Landgutes Nonnenhof in Bobenheim-Roxheim von der Vanessa-Weber-Stiftung aus Aschaffenburg. Der erfahrene Kooperationspartner stellt sicher, dass klimaresiliente Baumarten gepflanzt werden, die den Herausforderungen der zukünftig veränderten klimatischen Bedingungen gewachsen sind.
Um eine größere Vielfalt im Wald zu erreichen, werden gezielt Mischbaumarten eingebracht. Dabei wird auf eine geeignete Kombination aus Baumarten geachtet, die den Licht- und Bodenverhältnissen gerecht wird. Für lichtdurchflutete Bereiche sind vor allem Schwarznuss und Eiche vorgesehen, während in schattigeren Arealen Winterlinde, Wildbirne und Kirsche gepflanzt werden sollen.
Lutherbaum als Vorbild
Die Planung sieht vor, dass insgesamt 10.000 Bäume in den nächsten Jahren gepflanzt werden. In einem ersten Schritt werden anlässlich des Jubiläums des Nibelungen Kuriers 400 Bäume gepflanzt.
„Und wer das Projekt – als Privatperson oder Unternehmen – unterstützen möchte, kann dies gern tun“, wirbt Vanessa Weber darum, auf den Spuren Martin Luthers zu wandeln, welcher ja einst außerhalb der historischen Stadt eine Ulme gepflanzt haben soll.
Dass der Nibelungen Kurier einerseits die ersten 400 Bäume spende, andererseits als seit 40 Jahren bekannte Institution die Rolle des Ansprechpartners für interessierte Spender aus dem Nibelungenland übernehme, dafür sei sie sehr, sehr dankbar. Der Wormser Verlag werde dann alles Weitere veranlassen. Auf Wunsch der Spender können selbige auch gesammelt veröffentlicht werden.
DUH-Studie bestätigte Vorhaben
„Die Bäume werden nachfolgenden Generationen einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, freut sich der langjährige NK-Geschäftsführer über die bereits vor Monaten geplante Aktion. Die Studie der Deutschen Umwelthilfe habe die Idee und die Notwendigkeit der Pflanz-Initiative allerdings nochmals bestätigt.
Keinerlei Rolle spielte dagegen das schnelllebige Papierprodukt Nibelungen Kurier. „Dank Blauer Tonne und deutscher Kreislaufwirtschaft beträgt unser Altpapieranteil nahezu 100 Prozent“, informiert der gelernte Verlagskaufmann. Und der geringe Anteil an frischen Holzfasern im Zeitungsdruckpapier stamme aus den Durchforstungsabfällen nachhaltiger Waldwirtschaft.
„Unsere Bäume der Pflanzaktion können ganz getrost in Ruhe wachsen“, so Frank Meinel schmunzelnd. Auf diese Weise entstehe ein zukunftsfähiges Ökosystem, das Mensch und Tier zugutekomme werde.
Weitere Baumspender willkommen
Wer ergänzend ebenfalls einen Baum oder einen Baumbestand spenden möchte, kann sich für alles Weitere am besten per E-Mail an verlag@nibelungen-kurier.de oder ab Montag, dem 2. September, unter Telefon 06241/95780 an den Verlag mit Sitz in der Prinz-Carl- Anlage 20 wenden. Die Kosten für einen Setzling betragen 18 Euro inklusive Mehrwertsteuer (bei Firmen MwSt. ausweisbar und ab 10 Bäumen erhält der Kunde eine Rechnung).
Spender erhalten eine Urkunde der Vanessa-Weber-Stiftung, können aktiv beim Bäumepflanzen teilnehmen und werden auf Wunsch im NK genannt. Aktionen konzentrieren sich auf deutsche Wälder, zum Beispiel auf Rügen oder fortan eben auch in Worms, um direkt vor Ort einen positiven Einfluss zu haben.
Von jedem verkauften Setzling geht ein Euro an die Vanessa-Weber-Stiftung für Bildungsprojekte.