Von Florian Helfert › Zum Auftakt der jüngsten Sitzung des Innenstadtausschusses berichteten Citymanagerin Jessica Köchling und Kommunikationsmanager Jonas Volz aus dem City Hub formell dem eingetragenen Verein Stadtmarketing Nibelungenstadt Worms zu- und untergeordnet über „Worms wird WOW“. „Zum kostenlosen Busverkehr am Mantelsonntag haben wir einige positive Rückmeldungen der Einzelhändler erhalten“, so Volz über die aus „Worms wird WOW“-Mitteln finanzierte Aktion. Angerissen wurden unter anderem auch die drei Lasergeräte zum Messen der Passantenfrequenz in der Fußgängerzone. Des Weiteren widmeten sich Köchling und Volz beispielsweise der gesteigerten „Follower“-Zahl in den Sozialen Netzwerken.
„Richtig dreckig“ ging es beim nächsten Punkt der Tagesordnung zu. Wie es um die Sauberkeit der Innenstadt bestellt ist, präsentierte Dieter Rauh, Abteilungsleiter für Grünflächen und Gewässer, frustriert.
Allein das Sammeln des Mülls und Leeren der Abfallkörbe in den städtischen Grünanlagen wird hochgerechnet um fast ein Viertel höher ausfallen als geplant. „Statt 525.000 Euro schlagen insgesamt rund 650.000 Euro zu Buche und die Kosten fürs Reinigen der Grünanlagen steigen jedes Jahr“, konstatierte Rauh. Auf der jeweils gesamten Grünfläche zu kontrollieren, um etwa Glasscherben händisch aufzusammeln und zu kehren, ist teuer und leider mehr und mehr vonnöten.
Dabei verteilen sich 590 Abfallbehälter zu 60 Liter auf acht Reinigungsreviere in der Wormser Innenstadt. Sie – oder besser formuliert Vandalen – treiben die Kosten ebenfalls nach oben: Im Wochentakt sind mutwillig zerstörte Mülleimer zu ersetzen.
„Diese Kosten sind in der zuvor genannten Zahl noch gar nicht mit eingerechnet“, so Rauh im Beisein von Gerhard Hock und Andrej Malikov, welche den ebwo vertraten und ihrem Auftraggeber in allen Belangen nur zustimmen konnten. Das Beseitigen von Hundekot in Grünanlagen stellt für die Gärtnerinnen und Gärtner neben all dem Müll und Vandalismus eine zusätzliche, obendrein unappetitliche Mehrarbeit dar. Landwirte und Winzer können in Anbetracht ihres Arbeitsplatzes Ackerfeld und Weinberg hiervon ebenfalls ein Klagelied singen.
Weiterer Kostenfaktor: Albert-Schulte-Park, Herta-Mansbacher-Anlage und Haspelgasse/ Rheinstraße „glänzen“ mit illegal abgestelltem Hausrat und weiterem Müll. In der Haspelgasse/Rheinstraße werden sogar mindestens dreimal pro Woche illegale Ablagerungen entfernt! Die Verantwortlichen ausfindig zu machen, sei mühselig bis kaum möglich.
Gut gemeinte Ratschläge, mehr Abfallbehälter und mehr Reinigen brächten höheren Aufwand und höhere Folgekosten mit sich.
Zur mitunter eingebrachten Idee mehrsprachiger Schilder stellten die Fachleute lapidarisch fest: „Auf den Schildern sind Piktogramme – nur niemanden interessiert es!“ Einmal in Fahrt gekommen, erläuterte Dieter Rauh ein Dilemma: „Kleine Öffnungen unserer Mülleimer verhindern erstens, dass Raben und Krähen Müll herauspicken und zweitens, dass nachts Hausmüll in öffentlichen Mülleimern entsorgt wird“. Dafür verstopfen beispielsweise Pizzakartons die kleinen Öffnungen schnell, wenn sie nur halbherzig plattgemacht worden sind. „Karton auf den Boden legen, darauf herumtrampeln und dann erst gut gefaltet entsorgen“, appellierte Rauh dessetwegen.
Das Trio hofft auf Einsicht. Zugleich setzten sie auf einen mittel- bis langfristigen Erfolg der Abfallberatung und -pädagogik, denn welches Stadtbild möchten die Bürger ihren Gästen künftig vermitteln?
Beitrag aus der Rubrik