NEUJAHRSEMPFANG: Verbandsgemeinde Monsheim gut gewappnet / Ärztehaus nimmt Fahrt auf
Zufrieden und voller Zuversicht
Gerd Reder und Birgit Bernhardt erhielten für ihr jeweiliges Engagement die Verdienstmedaille der VG Monsheim aus den Händen des VG-Bürgermeisters Ralph Bothe. Foto: Florian Helfert
VON FLORIAN HELFERT Knapp war der Raum beim bestens besuchten Neujahrsempfang in der Anhäuser Mühle am Sonntagvormittag in Monsheim. „Unsere Rheinhessenhalle wird sehnlichst erwartet“, begrüßte VG-Bürgermeister Ralph Bothe seine Gäste in Vorfreude auf das große Bauprojekt, dessen Rohbau bis Ende Sommer fertiggestellt sein soll. Schwieriger erscheint Ralph Bothe im Vergleich hingegen das „beispiellose und existenzielle Zukunftsprojekt ‚Kilmaschutz‘“, denn der Kampf gegen den Klimawandel spalte nach wie vor die Gesellschaft. „Wir müssen die Industriegesellschaft im laufenden Betrieb umbauen, statt sie abzuwürgen. Schüler, die gegen den Klimawandel protestieren, müssen keine Rücksicht auf Arbeitsplätze und Energiesicherheit nehmen. Politiker, die dieses Jahrhundertprojekt umsetzen sollen, schon“, zitierte der Sozialdemokrat mit Ralf Fücks den ehemaligen Vorsitzenden der Heinrich-Böll-Stiftung.
„Eine solche Gratwanderung haben wir auch in unserer Verbandsgemeinde zu bewältigen“, so Ralph Bothe: Klima-, Natur- und Artenschutz seien zwar globale Herausforderungen, deren Umsetzung allerdings vor Ort in den Kommunen beginne. Zufrieden und voller Zuversicht warf er dann einen Blick auf die Geschicke der Verbandsgemeinde Monsheim.
Finanziell solide ausgestattet
Als einen Grund für die gute Entwicklung bezeichnete Bothe das vertrauensvolle Zusammenwirken aller Akteure vor Ort – von den Bürgern über die Verwaltung bis hin zur Wirtschaft. Eine weitere Grundlage dafür ist ihm zufolge die solide Finanzausstattung. „Bezogen auf die Steuerkraft je Einwohner erreicht unsere Verbandsgemeinde mit 1.156 Euro einen Spitzenwert deutlich über dem Landesdurchschnitt“, informierte Bothe. Gleichzeitig sei der Schuldenabbau erheblich vorangekommen.
Positive Signale beim Ärztehaus
„Die größte Einzelmaßnahme bildete bereits 2019 der Neubau der Rheinhessenhalle – auch wenn noch nicht allzu viel zu sehen ist“, erzählte der VG-Bürgermeister. Im Gegensatz zur erfreulichen Landesförderung in Höhe von 4,3 Millionen Euro verzögerten umfangreiche Abstimmungs- und Genehmigungsverfahren den Bau. Ähnlich wie bei der Sport- und Veranstaltungshalle hatten sich auch beim Ärztehaus die Vorbereitungen in die Länge gezogen. „Jetzt soll es aber in den nächsten Tagen endgültig losgehen“, strahlte Bothe Optimismus aus. Die Bauzeit werde voraussichtlich knapp zwei Jahre betragen. „Keine allzu große öffentliche Beachtung fanden bisher unsere umfangreichen Maßnahmen für den Natur- und Artenschutz“, lenkte der Verwaltungschef den Blick auf einige Initiativen wie beispielsweise den Erwerb einer Weinbergsbrache in Flörsheim-Dalsheim. Dort solle eine Blühwiese entwickelt werden. „Schließlich werden am kommenden Dienstag die letzten drei Kaufverträge unterzeichnet“, so Bothe weiter, „um den Weg für eine umfangreiche Renaturierung am Eisbach in Offstein freizumachen“.
Ausgezeichnetes Engagement
Mit Gerd Reder aus Flörsheim-Dalsheim würdigte Ralp Bothe passenderweise im weiteren Verlauf des Vormittages einen ausgewiesenen Kenner der heimischen Tier- und Pflanzenwelt mit der Verdienstplakette der Verbandsgemeinde Monsheim. Mehr als 140 Publikationen und eine nach wissenschaftlichen Standards aufgebaute Sammlung mit 25 bis 30.000 Exponate offenbaren das stete Interesse des besten Kenners der heimischen Hautflüglerfauna. Ergänzend zeichnete er auch Birgit Bernhardt aus Mörstadt mit der Verdienstplakette der Verbandsgemeinde aus – insbesondere für ihr jahrzehntelanges Engagement im Turnverein Mörstadt. „Während des Kinderferienprogramms ist Frau Bernhardt noch im größten Trubel der ruhende Pol“, lobte Ralph Bothe auch ihr stetes Wirken im Betreuungsformat des örtlichen Heimatvereines.
Musikalisch ließ Steffen Schlösser am Piano das offizielle Programm wie bereits im Vorjahr ausklingen und leitete mit seinem Gesang zum gesellschaftlichen Part des Vormittages über.